Das Wiener Haus des Meeres

Verkehrsberuhigung: Wien und Bratislava tauschen Konzepte aus

15.4.2024

Wie können Städte Rad-, Fuß- und Autoverkehr sinnvoll in Einklang bringen? Um diese Frage drehte sich am 15. April 2024 ein Fachaustausch zwischen Expert*innen aus Wien und Bratislava. Eine Delegation aus Bratislava traf in Wien auf Expert*innen zweier Magistratsabteilungen und der Mobilitätsagentur Wien.

Verkehr ist 2024 einer der Schwerpunkte im Austausch zwischen Wien und weiteren mitteleuropäischen Hauptstädten. So war etwa Mobilität das Hauptthema beim Treffen der Magistratsdirektor*innen wenige Wochen zuvor. Beim Fachaustausch der Expert*innen aus Wien und Bratislava lag der Fokus auf Konzepten der Verkehrsberuhigung und Förderung aktiver Mobilität.

Rad- und Fußverkehr in Wien und Bratislava

Immerhin rund zwölf Millionen Radfahrer*innen wurden 2023 in Wien gezählt und laut Erhebungen der Stadt legen inzwischen drei Viertel der Wiener*innen ihre täglichen Wege zu Fuß, per Rad oder Öffis zurück. Die Stadt Bratislava verfolgt ebenfalls das Ziel, nachhaltige Verkehrsmittel zu fördern und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu unterstützen. Bei der Präsentation eines Wiener Experten der Abteilung Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten (MA 46) wurden praktische Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung exemplarisch erläutert. Zum einen anhand verkehrsberuhigter Bereiche wie dem Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof, zum anderen anhand Tempo-30-, Begegnungs- und Fußgänger*innen-Zonen sowie auch der Fahrradstraße in der Argentinierstraße.

Beim Fachaustausch mit der Mobilitätsagentur Wien bot dann auch die Bratislavaer Delegation in einer Präsentation Einblick sowohl in Rad- als auch Fußverkehr in Bratislava. In Bratislava werden ähnlich wie in Wien Radverkehrsprojekte bei Umbauten und Neugestaltungen des öffentlichen Raums umgesetzt. Der Fußverkehr gewinnt aktuell an Bedeutung in Bratislava, insofern gibt es hier besonderes Interesse am Wiener Know-how. In diesem Zusammenhang sind etwa die Wiener Masterpläne zum Zu-Fuß-Gehen, und das diesbezügliche Projekt "LiDo geht" als aktuelle Wiener Best Pratices zu nennen.

Mariahilfer Straße als Musterbeispiel

Beim Fachaustausch mit der Abteilung Architektur und Stadtgestaltung (MA 19) wurde vor Ort ein Paradebeispiel Wiener Verkehrsberuhigung besichtigt: die Fußgänger*innen- und Begegnungszone in der Mariahilfer Straße. Zunächst wurde der sich gerade im Umbau befindliche Christian-Broda-Platz inspiziert, danach wurde während des Spaziergangs entlang der inneren Mariahilfer Straße über Elemente der Neugestaltung gesprochen. Bodenmaterial, Sicherheitsmaßnahmen wie Poller, Leuchten für Menschen mit Seheinschränkungen, Sitz- und Begrünungselemente sowie die Neugestaltung der Seitengassen seien hier exemplarisch genannt. Der Spaziergang endete vor dem Haus des Meeres, wo das Areal vor dem Gebäude ebenfalls ein gutes Beispiel für eine Neugestaltung des öffentlichen Raums darstellt.

Die nächste Gelegenheit für den weiteren Fachaustausch ist die im Mai 2024 in Bratislava anstehende internationale Konferenz "Start with Children". Bei dieser Konferenz wird es darum gehen, wie Städte im Kontext von nachhaltiger Stadtplanung und Klimaresilienz besser auf die Bedürfnisse von Kindern eingehen können.

Weitere Informationen

Stadt Bratislava (Englisch)
Konferenz "Start with Children" – Stadt Bratislava
Radfahren in Wien – Stadt Wien
Verkehrsplanung für Fußgänger*innen – Stadt Wien
Wien zu Fuß – Mobilitätsagentur Wien
LiDo geht – Mobilitätsagentur Wien
Mobilität im Fokus der mitteleuropäischen Magistratsdirektor*innen