Eine internationale Delegation aus Expert*innen und politischen Vertreter*innen aus Polen und der europäischen Kommission war am 5. und 6. April 2022 auf Studienbesuch in Wien.
Konkrete Wiener Verkehrssicherheitsprojekte standen als Themenworkshops im Fokus. Expert*innen der Abteilung Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten (MA 46) gaben Einblick in die Aufgaben, Problemstellungen und Lösungsansätze, die für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer*innen in Wien zum Tragen kommen.
Die polnische Delegation war sehr interessiert zu erfahren wie der Schutz von besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmer*innen wie Kindern, Senior*innen und Radfahrer*innen in Wien funktioniert. Auf welche Datenquellen und Infrastruktur kann die MA 46 zurückgreifen und im Rahmen welcher Regeln und Richtlinien bewegt sich die Ergreifung konkreter Maßnahmen. Diese Fragen haben die Expert*innen von beiden Seiten ebenfalls thematisiert. Während des Treffens wurde das Wiener-Unfallanalysesystem (UAS) präsentiert. Das UAS greift auf die Unfalldatenbank der MA 46, in der alle Unfälle mit Personenschaden gespeichert sind. Somit ist eine systematische Unfallforschung (Unfälle bei unterschiedlichen Verkehrsteilnehmergruppen, Auffinden von Unfallhäufungsstellen) möglich.
Der Wandel der Mobilitätsgewohnheiten wurde ebenfalls thematisiert. Immer mehr ältere Menschen steigen wieder auf das Rad und nutzen Elektrofahrräder. Außerdem wurden mögliche Änderungen in der Verkehrsorganisation vorgestellt und die Unterschiede zwischen den verschiedenen Änderungen erklärt wie Wohnstraße und Begegnungszone sowie fahrradfreundliche Straße und Fahrradstraße.
Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) beteiligt sich aktuell an einem EU-Verkehrssicherheitsprojekt mit der Bezeichnung "EU Road Safety Exchange". Im Rahmen dieser Initiative unterstützen sich zwölf Partnerländer über den Zeitraum von drei Jahren hinweg in der Verkehrssicherheitsarbeit. Konkret geschieht dies durch im Erfahrungsaustausch gelegene Maßnahmen, wie etwa Themenworkshops oder Studienbesuche. Die von der Europäischen Kommission ins Leben gerufene Initiative wird von der EU Road Safety Exchange NGO ETSC abgewickelt.