City News


Once a week you can read the latest information from our dialogue cities, summarised by our offices in German.

  • Sofia
  • Bulgarien

Feuerwerkskörper und Böller in Sofia endgültig verboten

​Nach zwei Jahren Berufungen und vier Gerichtsentscheidungen hat Sofia einen wichtigen Rechtsstreit gewonnen. Das Oberste Verwaltungsgericht entschied, dass das von dem Sofioter Gemeinderat eingeführte Verbot der wahllosen Verwendung von Feuerwerkskörpern in Kraft bleibe. Die Änderungen der Verordnung über die öffentliche Ordnung, die die Verwendung von pyrotechnischen Geräten auf dem Gebiet der Stadt Sofia einschränken, wurden vom Gemeinderat vorbereitet und vorgeschlagen. Demnach dürfen in Sofia Feuerwerkskörper und alle pyrotechnischen Geräte der Kategorien F2 und F3 nur in der Silvesternacht von 18 Uhr bis 2 Uhr frei verwendet werden. In der übrigen Zeit des Jahres ist dies nur nach vorheriger Anmeldung und Genehmigung durch die Gemeinde möglich. Feuerwerkskörper verursachen nicht nur schwere Verletzungen, sondern auch erhebliche Sachschäden, erklärte der frühere Gemeinderatsvorsitzende Georgi Georgiev (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens). Neben der Lärmbelastung wirken sich Feuerwerke auch durch die Verbrennungsrückstände auf die Umweltqualität aus. Abgase und Qualm von Feuerwerkskörpern enthalten Feinstaub – feinste lungengängige Staubpartikel, Chemikalien und Schwermetalle. Diese unsichtbaren Teilchen dringen tief in unsere Atemwege ein, belasten die Böden, gelangen in Gewässer und damit in den Nahrungskreislauf von Mensch und Tier.

22.7.2024
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  • Berlin
  • Deutschland

Debatte über neue Containerdörfer für Geflüchtete in Berlin

​​Die steigende Anzahl an Geflüchteten in Berlin, besonders in Bezirken wie Lichtenberg, stellt die Stadt vor erhebliche Herausforderungen. Über 4.000 Geflüchtete leben dort bereits in landeseigenen Unterkünften. Schulen sind überfüllt, Nahverkehr und Sportstätten überlastet. Schulleiter Guido Richter berichtet von bis zu 28 Kindern pro Klasse und unzureichenden Ressourcen. In Pankow, wo die Flüchtlingsunterkunft in der Buchholzer Straße um fast 500 Plätze erweitert werden soll, äußern Anwohn​er*innen Unmut über Müll und volle Busse. Es besteht eine große Entfremdung zwischen Anwohner*innen und Geflüchteten, verstärkt durch fehlende Begegnungsstellen. Der Widerstand gegen weitere Flüchtlingsunterkünfte ist besonders in den östlichen Bezirken stark. Die CDU-Fraktion (C​hristlich Demokratische Union Deutschlands) im Abgeordnetenhaus schlägt vor, Massenunterkünfte zu vergrößern, um den Widerstand zu minimieren. Flüchtlingskoordinator Albrecht Broemme betont, dass Berlin weiterhin zahlreiche dezentrale Unterkünfte benötigt. Die geplanten 16 neuen Containerstandorte sind bereits das Resultat einer Reduktion von ursprünglich 60 Standorten. Berlin muss 80 zusätzliche Standorte finden, um den Bedarf zu decken. Die Diskussionen um die Belastungen und Integration der Geflüchteten sowie die Widerstände in den Kiezen zeigen die Komplexität der aktuellen Lage.​

22.7.2024
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  • Berlin
  • Deutschland

Berliner Grüne fordern mehr Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen

Die Grünen (Bündnis90/Die Grünen)im Berliner Abgeordnetenhaus haben einen Fünf-Punkte-Plan vorgestellt, um Frauen besser vor Gewalt durch Partner*innen zu schützen. Sie schlagen gesetzliche Verschärfungen, Geldbußen und Präventionsarbeit vor. Die Polizei kann Täter bei häuslicher Gewalt bereits für maximal 14 Tage aus der Wohnung verweisen. Die Grünen wollen diesen Zeitraum auf vier Wochen verlängern, um betroffenen Frauen mehr Zeit für Hilfe zu geben. Zudem fordern sie ein Kontakt- und Annäherungsverbot, das im Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) verankert werden soll. Verstöße sollen mit Geldbußen bis zu 5.000 Euro geahndet werden. Die Grünen plädieren für einen engeren Austausch zwischen Polizei, Jugendämtern und Beratungsstellen. Fallkonferenzen sollten schon vor einer Eskalation der Gewalt stattfinden. Sie kritisieren die Kürzungen im Gewaltschutz-Etat und fordern deren Rücknahme. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP – Freie Demokratische Partei) lehnt eine bundeseinheitliche Regelung für elektronische Fußfesseln ab, obwohl er die Notwendigkeit sieht, den Schutz vor Partner*innengewalt zu verbessern. Elektronische Fußfesseln können bei Annäherungsverboten eingesetzt werden, um die Polizei zu alarmieren, wenn Täter*innen sich den Opfern nähern. ​Laut den Grünen erlebt in Deutschland alle vier Minuten eine Frau Gewalt durch Ihre*n Partner*in oder Ex-Partner*in. In den letzten Wochen wurden in Berlin vier Frauen Opfer von Femizid​en.​

18.7.2024
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