Den vergangenen sowie zukünftigen Herausforderungen, vor denen städtische Gesundheitsdienste stehen - wie die Covid 19 Pandemie, Auswirkungen der Umwelt auf die Gesundheit der Menschen, der Mangel an medizinischem Personal oder Fake News, widmete die Stadt Wien eine European Cities Conference mit dem Titel "Gesundheitsdienst im Wandel – Public Health" und lud ihre Kolleg*innen aus anderen europäischen Städten zum Austausch von Ideen und Lösungen ein. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker betonte bei der Eröffnung die Notwendigkeit der Vernetzung der Städte auf europäischer Ebene.
Kein anderes Thema nahm die städtischen Gesundheitsdienst in den vergangenen Jahren dermaßen in Anspruch wie die Covid 19 Pandemie. Neben der permanenten medizinischen Herausforderungen der neuen Krankheit, richtete die Pandemie auch ein Brennglas auf die Gesundheitsdienste und machte aktuelle Probleme sowie wertvolle Erkenntnisse deutlich sichtbar. Die Vortragenden auf den Podien ließen die Konferenzteilnehmer*innen an ihren Erfahrungen teilhaben und diskutierten die Lehren, die aus der Pandemie gezogen wurden sowie den Einsatz neuer technischer und digitaler Möglichkeiten, um gegenwärtigen und zukünftigen medizinischen Herausforderungen zu begegnen.
Dazu zählt das Abwassermonitoring. Dieses Monitoringsystem erfasst auch Erkrankte ohne Symptome, stellt eine systematische, standardisierte und objektive Datenerhebung dar und liefert sichere, realitätsbezogene und anonymisierte Ergebnisse. Das Abwasser kann auch auf weitere Infektionskrankheiten untersucht werden und liefert damit eine wichtige Unterstützung für die Gesundheitsdienste.
In den vergangen Jahren ergab sich große Hitze als gesamtgesellschaftliche Herausforderung für die städtische Gesundheit. Die Stadt Wien stellte im Rahmen der Konferenz einen innovativen Ansatz, das digitale Hitzemonitoring vor. Das Hitzemonitoring-Projekt fördert unmittelbar das Bewusstsein im Umgang mit Hitzewellen und eröffnet den Bürger*innen die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme an ihrer eigenen Gesundheitsvorsorge sowie am Umweltschutz. Auf dem international besetzten Panel wurden die Fragen diskutiert, wie Städte vorausschauende Maßnahmen ergreifen können, um die Gesundheit ihrer Bevölkerung vor Hitzewellen zu schützen, und welche Rolle dabei digitale Warnsysteme spielen.
Aber nicht nur von neuen, sondern auch von bereits lange bekannte Krankheiten geht Gefahr aus. Die Tuberkulose zählt weiterhin zu den führenden Todesursachen weltweit. Im Rahmen der ECC besprachen die europäischen Expert*innen, wie die Verbreitung von Tuberkulose auch künftig möglichst effektiv verhindert werden kann.
Nach dem zweitätigen intensiven Austausch schlussfolgterten die Gesundheitsexpert*innen, dass die Gesundheitsdienste europäischer Städte trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen vor den gleichen Herausforderungen stehen, gleiche Ziele haben und durch eine Vernetzung gemeinsam Lösungen entwickelt werden sollen.
Die Stadt Wien arbeitet mit ihren Nachbarstädten in verschiedenen Bereichen zusammen, mit dem Ziel, einen nachhaltigen politischen Dialog sowie gemeinsame Lösungen in einem vernetzten Wirtschaftsraum zu entwickeln. Die Internationalen Büros der Stadt Wien sind seit 1. Jänner 2016 als Unternehmen der Wien Holding für die internationale Positionierung Wiens als europäische Drehscheibe für den Dialog, für "Government2Government"-Projekte sowie für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wien in Belgrad, Berlin, Budapest, Krakau, Ljubljana, Prag, Sarajevo, Sofia und Zagreb verantwortlich. Aufgrund der Nähe werden die Verbindungen zu Bratislava direkt von Wien aus gepflegt.