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Anzahl der Airbnb-Wohnungen in Prag wieder steigend

Die Anzahl der Wohnungen, die Tourist*innen über Airbnb und ähnliche Plattformen für kurzfristige Unterkünfte angeboten werden, steigt in Prag wieder an, nachdem sie im Jahr 2021 im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie von ursprünglich 14.000 auf etwa die Hälfte gesunken war. Im März 2024 werden in Prag wieder rund 8.000 solcher Wohnungen angeboten. Dies geht aus einer aktualisierten Analyse des Instituts für Stadtplanung und Entwicklung (IPR) der Stadt Prag hervor. Die Kurzzeitunterkünfte, vor allem im Zentrum der Metropole, stehen seit langem in der Kritik der Prager*innen, der Bezirke und der Stadtverwaltung, da ihrer Meinung nach die Wohngebäude größtenteils in Hotels umgewandelt werden. Dies, so die Kritiker*innen, führe zu einer Verringerung des normalen Lebens im Zentrum und störe die Ruhe der anderen Bewohner*innen der Stadt. Die aktualisierte Analyse zeigt, dass sich das Angebot an Wohnungen, die über Airbnb vermietet werden, weiterhin auf das historische Zentrum konzentriert, wo sich mehr als 80 Prozent der Wohnungen befinden. In den Katastergebieten Altstadt-Neustadt-Kleinseite-Josefstadt machen Airbnb-Wohnungen laut der Studie knapp 11 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes aus. Die Vermieter*innen mit mehr als einer Wohnung stellen rund 80 Prozent des Gesamtangebots. Dies soll durch die anstehende Novellierung des Gesetzes über die Bedingungen für touristische Aktivitäten geregelt werden. Eine Änderung des Gewerbegesetzes ist ebenfalls in Vorbereitung, um die Regulierungsbefugnisse der lokalen Behörden zu erweitern. Die EU-weiten Vorschriften zur Erhöhung der Transparenz bei der Datenerhebung durch Kurzzeitvermietungsplattformen wie Airbnb sind ebenfalls in Vorbereitung und wurden kürzlich vom Europäischen Parlament verabschiedet.​

8.4.2024
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Kroatischer Staatspräsident umgeht für Verwandten westliche Sanktionen

Seit Tagen belustigt ein Streit zwischen dem kroatischen Staatspräsidenten Zoran Milanović (parteilos) und dem kroatischen Verkehrsminister Oleg Butković (HDZ - Kroatische Demokratische Gemeinschaft) die Öffentlichkeit. Wiederholte Male attackierte Präsident Milanović den Minister bei jeder Gelegenheit sehr vulgär, worauf dieser dem Präsidenten mit witzigen Postings und Videos antwortete. Der Hintergrund ist jedoch viel ernster. Butković beschuldigte Milanović, dass dieser sich über verschiedene Kanäle dafür eingesetzt habe, dass einem hochrangigen Direktor des russischen Ölkonzerns Rosneft namens Željko Runje, der die kroatische Staatsbürgerschaft besitzt, ein kroatisches Bankkonto eingerichtet wurde. Runje, der ein entfernter Verwandter des Staatspräsidenten ist, befindet sich auf der internationalen Sanktionsliste des Westens, sein Vermögen ist eingefroren. Wie die kroatische Tageszeitung Večernji list berichtet, konnte Milanović beim türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, während seines Staatsbesuches in Kroatien 2022 aushandeln, dass Runje in der kroatischen Filiale der türkischen Kentbank ein Konto eröffnet wurde. Da diese Anschuldigungen bis jetzt nicht dementiert wurden, wird spekuliert, dass der Staatspräsident seine Position tatsächlich zur Begünstigung von Verwandten genutzt hatte. Falls dies der Fall ist, wurden damit westliche Sanktionen gegen das Putin-Regime umgangen. Der Staatspräsident bestätigt somit seine Rolle als sogenannter Putin-Versteher. In der Europäischen Union und der NATO gilt Milanović bereits als "Persona non grata", hinter den Kulissen bereitet die Möglichkeit Sorge, dass Milanović nach den Wahlen eventuell Ministerpräsident werden könnte, was Umfragen zufolge jedoch nicht äußerst wahrscheinlich scheint.  ​

8.4.2024
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  • Zagreb
  • Kroatien
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Beleuchtung in Zagreber Wäldern zum Wohl der Tiere modernisiert

​Im Juni 2019 beantragte die Freiwilligenplattform "1prozentfürdiestadt" beim städtischen Amt für Schutz von Kultur- und Naturdenkmälern die Abschaltung der öffentlichen Beleuchtung während der Glühwürmchensaison in den Zagreber Wäldern Dubravkin put und Jarun. Das Amt nahm diesen Antrag mit der Erklärung an, dass urbane Wälder aufgrund der Gefährdung von Tieren und der Hemmung der Photosynthese nicht beleuchtet werden sollten. Kürzlich wurde allerdings im Naherholungsgebiet Jarun eine neue Beleuchtung angekündigt, die die bisherige durch LED-Lampen ersetzen wird, die auch auf Autobahnen zu sehen ist. Im Gegensatz zu der Entscheidung von 2019 erklärte die Stadt Zagreb, dass sie nicht vorhabe, die Beleuchtung abzuschalten, da das Abschalten während der Nacht bei den Fußgänger*innen Unbehagen und Unsicherheit verursachen könnte. Darüber hinaus erläuterte die Stadt Zagreb, der Vorteil der LED-Technologie bestehe darin, diese Lampen programmieren zu können und damit die Intensität der Beleuchtung in der Nacht reduziert werden kann, da auch weniger Fußgänger*innen unterwegs sind. Die Modernisierung der Beleuchtung soll auch in anderen Wäldern umgesetzt werden. Ziel ist, sowohl die Natur zu schützen als auch den urbanistischen und architektonischen Wert aller Standorte zu erhalten, da sie sich auf einem Gebiet befinden, das als Kulturgut gilt.

4.4.2024
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  • Sofia
  • Bulgarien
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Regierungsbildung gescheitert – Bulgarien wieder vor Neuwahlen

Die jüngste bulgarische Regierung hat nur neun Monate gehalten. Geplant war eigentlich nur ein Wechsel im Premierminister*innenamt zwischen den Regierungsparteien, der am 6. März 2024 stattfinden sollte. Das artete schließlich in einen Streit um mehrere Minister*innenposten aus. Nach drei gescheiterten Anläufen zur Regierungsbildung finden in Bulgarien daher erneut vorgezogene Parlamentswahlen statt. Damit steht Bulgarien vor der sechsten Parlamentswahl binnen drei Jahren. Staatspräsident Rumen Radev (parteilos) bestimmte am 23. März einen Interims-Regierungschef. Allerdings war er in der Wahl nicht frei: Radev musste die*den neuen Premierminister*in von einer Liste auswählen, auf der etwa der Notenbankchef und der Parlamentspräsident stehen. Rumen Radev beauftragte den Chef des Rechnungshofs, Dimitar Glavtschev (parteilos), eine Übergangsregierung zu bilden, die die Neuwahl organisieren soll. Glavtschev war der einzige von den möglichen Kandidat*innen, der einverstanden war, den Posten zu übernehmen. Der Präsident gab dem 60-jährigen Ökonomen sieben Tage Zeit. Angesichts der politischen Spannungen in Bulgarien will Glavtschev ein Interimskabinett aus "politisch ungebundenen" Experten*innen der Ministerien bilden. Vor seiner Einstellung als Chef des Rechnungshofs war er Politiker der Mitte-Rechts-Partei Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens (GERB) sowie 2017 Parlamentspräsident. Als eine seiner Prioritäten nannte Glavtschev den Beitritt zur Eurozone und zum Schengen-Raum auf dem Landweg. Es wird erwartet, dass die Parlamentswahlen am 9. Juni zusammen mit den Europawahlen stattfinde​n.

1.4.2024
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  • Belgrad
  • Serbien
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Kooperation zwischen Serbien und Russland im Bereich Nuklearmedizin

​Im Rahmen des Internationalen Forums ATOMEXPO 2024 in Sotschi, das der globalen Nutzung der Kernenergie gewidmet ist, hat die serbische Gesundheitsministerin Danica Grujičić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) ein Memorandum of Understanding mit dem russischen Staatskonzern für Kernenergie, Rosatom, im Bereich der Nuklearmedizin unterzeichnet. Das Memorandum beinhaltet den Austausch von Informationen und Erfahrungen im Bereich der Nuklearmedizin, die Zusammenarbeit in der medizinischen Diagnostik und Radiotherapie zur Behandlung von Krebspatient*innen, sowie die Schulung von Gesundheitspersonal, den Austausch von Informationen über neue Ausstattungen und technologische Fortschritte sowie die Teilnahme an gemeinsamen Projekten.​​ ​​Die serbische Ministerin äußerte die Hoffnung, dass die Unterzeichnung dieses Memorandums auch der Anfang für den Bau eines Kernkraftwerks sein werde. Das Memorandum mit Rosatom sei nicht verbindlich, aber es stelle einen Prozess dar, die es der serbischen Seite ermöglichen wird, einen Vorteil gegenüber anderen Ländern zu haben, um russische Technologie schnell nach Serbien zu bekommen. "Wir hoffen, dass junge Menschen hierherkommen und lernen, wie ein Kraftwerk betrieben und gewartet wird, damit sie es eines Tages sicher instand halten können. Dies sei nötig, um über ausreichend qualifiziertes Personal für diese Technologie zu verfügen", so Ministerin Grujičić.​​​

28.3.2024
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  • Bratislava
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Konferenz in Bratislava: Kinder im Fokus der Stadtplanung

Unter dem Motto "Start with children" findet am 28. und 29. Mai 2024 in Bratislava eine internationale Konferenz statt, bei der international renommierte Architekt*innen und Stadtplaner*innen darüber diskutieren, wie Städte besser auf die Bedürfnisse von Kindern eingehen können. Im Mittelpunkt stehen Themen wie nachhaltige Stadtplanung, kinderfreundliche öffentliche Räume und Klimaresilienz. An der Veranstaltung, die von der Stadt Bratislava und dem städtischen Planungsinstitut Metropolitan Institute of Bratislava (MIB) organisiert wird, nehmen mehr als dreißig Fachleute aus verschiedenen Ländern teil. Zu den Referent*innen gehören der dänische Stadtplaner Jan Gehl und der britische Stadtforscher Tim Gill, der dreimalige Bürgermeister von Tirana, Erion Veliaj, die Architektin und Stadtplanerin Ankita Chachra, die Architektin und Forscherin Meghan Talarowski sowie die Mitbegründerin und Leiterin der Anti-Smog-Bewegung Polish Smog Alert, Anna Dworakowska. Laut dem Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Bratislava), will sich die slowakische Hauptstadt als sichere Stadt für Kinder etablieren und eine führende Rolle unter den mittelgroßen Städten in Mitteleuropa einnehmen. Neben dem Fachprogramm bietet die Konferenz auch ein Begleitprogramm für Kinder, unter anderem einen Spielpavillon, der im vergangenen Sommer im Rahmen des Projekts "Stadt für Kinder" an verschiedenen Orten in Bratislava betrieben wurde.​

27.3.2024
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  • Bratislava
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Slowakische Regierung legt Gesetzesentwurf zum Abschuss von Bären vor

Am 27. März 2024 billigte die slowakische Regierung in Galanta einen Gesetzesentwurf zur Bekämpfung des vermehrten Auftretens von Bären in Wohngebieten und den resultierenden Sicherheitsrisiken. Um das Risiko von Begegnungen zwischen Bären und Menschen zu verringern, ermöglicht das Gesetz die Einrichtung von 500-Meter-Sicherheitszonen um Städte und Gemeinden. Bären, die in diese Zonen gelangen, könnten abgeschossen werden, eine Maßnahme, die von verschiedenen Gruppen wie Jäger*innen, Polizist*innen und Parkwächter*innen durchgeführt werden könnte. Das Gesetz soll zu einem Verfassungsgesetz werden, um eine rechtliche Herausforderung durch Nichtregierungsorganisationen zu verhindern. Der Gesetzesentwurf soll demnächst im Parlament behandelt werden, nachdem Umweltminister Tomáš Taraba​ (SNS – Slowakische Nationalpartei) ein Treffen mit Parlamentspräsident Peter Pellegrini (HLAS-SD –​ Stimme-Sozialdemokratie) vereinbart hat, um über eine außerordentliche Sitzung zu diskutieren. Taraba betonte, dass der Vorschlag "rechtlich absolut einwandfrei" sei und das Timing darauf abziele, dass die Bären gerade aus dem Winterschlaf erwachen und sich vermehrt in der Nähe von Siedlungen aufhalten. Die oppositionelle Partei Fortschrittliche Slowakei (PS) kritisierte den Entwurf als widersprüchlich zum slowakischen und europäischen Recht und als politischen Schritt vor der bevorstehenden Stichwahl der Präsidentschaftswahl am 6. April. Sie sehen darin einen Schritt in Pellegrinis Wahlkampf und fordern eine systematischere Herangehensweise an das Bärenmanagement. Auch die Initiative "Wir sind der Wald" kritisiert den Gesetzesentwurf und wirft der Regierung vor, die Öffentlichkeit von Beteiligungsverfahren beim Bau von Staudämmen oder Wasserkraftwerken in ihrer Umgebung auszuschließen.

27.3.2024
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  • Berlin
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Tarifeinigung zwischen Lokführergewerkschaft und Deutscher Bahn

Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn haben in ihrem monatelangen Tarifstreit eine Einigung erzielt und damit weitere Streiks abgewendet. Es wurde vereinbart, dass die wöchentliche Regelarbeitszeit schrittweise von 38 auf 35 Stunden bis 2029 mit vollem Lohnausgleich reduziert wird. Personen, die bereit sind, mehr zu arbeiten, bis zu 40 Stunden pro Woche, können dies tun und erhalten für jede zusätzliche Wochenstunde eine Lohnerhöhung von 2,7 Prozent. Zusätzlich zu diesen Regelungen teilt die Bahn in einer Pressemitteilung mit, dass eine Lohnerhöhung von 420 Euro sowie ein Inflationsbonus von 2.850 Euro hinzukommen. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 26 Monate. GDL-Chef Claus Weselsky äußerte sich zufrieden über die Tarifeinigung: "Wir haben einen Erfolg, fast auf der ganzen Linie", sagte er am Dienstag in Berlin. DB-Personalvorstand Martin Seiler kommentierte das Verhandlungsergebnis mit den Worten: "Die Auseinandersetzung war hart, aber wir konnten uns nun auf einen intelligenten Kompromiss einigen". Die Tarifverhandlungen hatten Anfang November 2023 begonnen – seitdem hat die GDL sechs Mal und teils tagelang gestreikt. Betroffen waren neben dem Fernverkehr auch der Regionalverkehr und die Berliner S-Bahn, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. Auch im Güterverkehr wurde gestreikt. Neben Hunderttausenden von Berufspendler*innen und anderen Reisenden war durch den Ausfall von Güterzügen auch die Industrie unmittelbar betroffen.

26.3.2024
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