Bereits vor der Pandemie lebten 15 Prozent der Bevölkerung Bosnien-Herzegowinas in extremer Armut, mehr als die Hälfte galt als armutsgefährdet. Die Vereinten Nationen korrigierten nun die Angaben aus 2019 nach oben. Etwa 48 Prozent der befragten Haushalte gaben an, dass sich ihre finanzielle Lage verschlechtert hätte, ganze 12 Prozent hatten infolge der Covid-Einschränkungen erhebliche Schwierigkeiten. Dabei wurden vor allem jene Menschen getroffen, die bereits vor der Pandemie als arm gegolten haben. Um überleben zu können, haben 20 Prozent der betroffenen Familien mit Kindern und 23 Prozent der armutsgefährdeten Familien Geld geliehen. Die Ergebnisse werden von Hilfsorganisationen vor Ort belegt. So bestätigt das Rote Kreuz in Mostar, dass die Anträge für Lebensmittelpakete um das Doppelte gestiegen seien. Nach Angaben von Eurostat liegt die Kaufkraft in Bosnien-Herzegowina bei 33 Prozent des EU-Durchschnitts.