City News

 

Jeden Mittwoch informieren unsere City News über relevante Entwicklungen aus unserem Städtenetzwerk in Mittel- und Südosteuropa. Das City News Archiv lädt zur weiterführenden Lektüre ein.

  • Prag
  • Tschechien

Ab Jänner Preiserhöhung bei den Prager Öffi-Tickets

Ab nächstem Jahr werden die Öffi-Einzelfahrscheine in Prag teurer. Der Preis eines 30-Minuten-Tickets wird von etwa 1,20 Euro auf etwa 1,55 Euro erhöht. Beim Kauf per SMS steigt der Preis von rund 1,24 Euro auf etwa 1,68 Euro. Das 90-Minuten-Ticket wird von etwa 1,60 Euro auf knapp 2,00 Euro erhöht, per SMS sogar von rund 1,68 Euro auf etwa 2,20 Euro. Günstiger werden die Tickets über die städtische App Lítačka erhältlich sein. Dort kostet das 30-Minuten-Ticket künftig etwa 1,44 Euro, das 90-Minuten-Ticket rund 1,84 Euro. Auch die Preise der 24- und 72-Tages-Tickets werden angehoben: Das 24-Stunden-Ticket steigt über die App von etwa 4,80 Euro auf etwa 5,60 Euro, als Papierticket auf etwa 6,00 Euro. Das 72-Stunden-Ticket kostet künftig 13,60 sowie 14 Euro statt bisher 13,20 Euro. Die stärkste Preiserhöhung betrifft den sogenannten Airport Express (AE) zwischen Hauptbahnhof und Flughafen. Hier verdoppelt sich der Preis von rund vier Euro auf etwa acht Euro. Die Preise für Zeitkarten (Monats-, Quartals- und Jahreskarten) bleiben für Prager*innen unverändert. Die Maßnahme betrifft vor allem Tourist*innen, die in der Relation häufiger Einzelfahrscheine nutzen. Im vergangenen Jahr machten diese rund 44 Prozent der insgesamt etwa 160 Millionen Euro Fahrgeldeinnahmen der Prager Verkehrsbetriebe aus. Durch die Preiserhöhung werden Mehreinnahmen von bis zu rund zehn Millionen Euro pro Jahr erwartet.

17.8.2025
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  • Sofia
  • Bulgarien

Photovoltaik senkt Ausgaben der Stadt Sofia

​Die Stadt Sofia spart durch eine neue Photovoltaikanlage 102.000 Euro an Stromkosten. Das kommunale Unternehmen für Abfallbehandlung hat im April, Mai und Juni 2025 durchschnittlich 25 Prozent​ seines Stromverbrauchs durch die neue Solaranlage gedeckt. Die Anlage besteht aus 3.356 Modulen mit einer Kapazität von 1.862 kWp und trägt zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks bei. Sie ist Teil der städtischen Klimastrategie, die eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 30 Prozent bis 2030 vorsieht. Die Photovoltaikanlage wurde im Jänner 2025 fertiggestellt und auf den Dächern bestehender Gebäude installiert. Sie beeinträchtigt weder die Umwelt noch das kulturelle Erbe der Region. Sofias Bürger*innen kritisieren jedoch die Recycling-Container: Laut einer Umfrage der Stadtverwaltung von Sofia empfinden viele Bürger*innen die farbigen Recycling-Container als ungeeignet, unpraktisch und ineffizient. Diese Container werden derzeit von privaten Entsorgungsunternehmen betrieben. Auch Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) äußerte Kritik: "Wir t​eilen die Meinung der Bürger*innen. Deshalb wollen wir die Anforderungen an die Betreiber*innen erhöhen. Doch statt Verbesserungen umzusetzen, klagen sie gegen uns, weil wir Veränderungen fordern." Bis Ende des Jahres sollen neue Verträge mit den Organisationen zur Verpackungsverwertung abgeschlossen werden. Die Stadtverwaltung kündigte an, weiterhin auf eine grundlegende Verbesserung des Systems zu bestehen, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.

17.8.2025
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  • Zagreb
  • Kroatien

Baustellen-Frust auf der bekanntesten Zagreber Gastronomie-Meile

Mitte Juli führte das städtische Gasunternehmen in der Masarykova-Straße sowie in der Teslina-Straße, die für ihre zahlreichen Gastronomiebetriebe bekannt sind, Arbeiten zum Austausch von Gasleitungen und Anschlüssen durch. Aufgrund dieser Arbeiten mussten die Gastronom*innen in der Teslina-Straße mitten in der Sommersaison ihre Schanigärten entfernen, was für viele Umsatzverluste bedeutete, gerade in einer Zeit, in der sich das gesellschaftliche Leben insbesondere im Stadtzentrum größtenteils im Freien abspielt. Anfang August waren die Arbeiten dann abgeschlossen und die Gastronom*innen konnten ihre Gastgärten wieder aufbauen. Kurz darauf erhielten sie jedoch die Mitteilung, dass diese bis zum 25. August erneut entfernt werden müssen. Diesmal war die Entfernung der Schanigärten laut Stadt Zagreb notwendig, da in beiden Straßen Asphaltierungsarbeiten sowie die Sanierung der Gehwege und Randsteine beginnen sollen. Ziel ist es, die Fußgänger*innen-Zone im Stadtzentrum sicherer und attraktiver zu gestalten. Auf die Frage, warum diese Arbeiten nicht parallel zu denen des Gasunternehmens durchgeführt wurden – wodurch zusätzliche Kosten und unnötige Komplikationen für die Gastronom*innen vermeidbar gewesen wären – gab die Stadt Zagreb keine konkrete Antwort. Den Gastronom*innen zufolge kann allein der Abbau und erneute Aufbau eines Schanigartens bis zu 15.000 Euro kosten. Sie beklagen sich außerdem darüber, nicht rechtzeitig darüber informiert worden zu sein, dass weitere Bauarbeiten bevorstehen.

18.8.2025
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  • Zagreb
  • Kroatien

Wertvolle Zagreber Gebäudeverzierungen dem Verfall preisgegeben

Fünf Jahre nach dem Zagreber Erdbeben liegen zahlreiche architektonische Dekorationselemente – steinerne Engel, Kuppeln, Balustraden und andere kunstvolle Objekte – unbeachtet auf einem von Gras und Unkraut überwucherten Teil der Zagreber Messe. Diese Elemente wurden nach dem Beben aus Sicherheitsgründen von den Fassaden und Dächern historischer Stadtpalais entfernt und sind seither in Vergessenheit geraten. Obwohl viele Gebäude inzwischen restauriert wurden, darunter das Palais am Britenplatz oder das Theater "Komedija", wurden ihre ursprünglichen Verzierungen nicht wieder angebracht. Stattdessen lagern sie ungeschützt im Freien. Fachleute warnen, dass diese Form der Aufbewahrung zu einer weiteren Schädigung der wertvollen architektonischen Kunstwerke führen und letztlich den dauerhaften Verlust eines bedeutenden Teils des kulturellen Erbes bedeuten könnte. Die Zagreber Stadtverwaltung und das kroatische Kulturministerium betonen, dass derzeit Abgüsse angefertigt würden und die Originalelemente im Zuge geplanter Renovierungen wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren sollen. Kritiker*innen hingegen bemängeln die jahrelange Vernachlässigung dieser historischen Zeugnisse Zagrebs, die ohne angemessenen Schutz und ohne klaren Plan für ihre Wiederverwendung herumliegen. So bleiben die Symbole des alten Zagrebs vorerst auf der Wiese zurück – als stille Mahnung an einen schleppenden und wenig transparenten Erneuerungsprozess der kroatischen Hauptstadt.

18.8.2025
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  • Zagreb
  • Kroatien

Expert*innen gegen kompletten Abriss von Zagreber Fußballstadion

Die Stadt Zagreb hat eine Ausschreibung im Wert von 100.000 Euro für den Abriss des Fußballstadions "Maksimir" veröffentlicht. Damit sollen die Vorbereitungen für den Bau eines neuen Stadions mit 35.000 Sitzplätzen und einem geschätzten Investitionsvolumen von 175 Millionen Euro eingeleitet werden. Das Projekt sieht den Rückbau von Anlagen mit einer Gesamtfläche von rund 50.000 Quadratmetern vor. Aufgrund von unterirdischen Installationen und Gasspeichern unter der Osttribüne gelten dabei strenge Sicherheitsvorgaben. Geplant ist zudem die Abschaltung sämtlicher Energieanschlüsse sowie das Recycling der Baumaterialien. Die Frist zur Einreichung der Unterlagen endet Anfang September 2025. Der Abriss könnte nach Abschluss der Arbeiten am Stadion in der Kranjčevićeva-Straße beginnen. Die Fertigstellung dieses Stadions ist für 2026 vorgesehen. Parallel dazu äußern einige Expert*innen Zweifel an der Notwendigkeit eines vollständigen Abrisses. Insbesondere die Nordtribüne, die erst 1998 errichtet wurde und für die eine Mindestnutzungsdauer von 50 Jahren konzipiert wurde, wird als erhaltenswert angesehen. Nach Berechnungen der Expert*innen würde der Abriss und Neubau allein dieses Stadionteils rund 150 Millionen Euro kosten – eine Summe, mit der etwa fünfzig Kindergärten gebaut werden könnten. Statt eines vollständigen Rückbaus schlagen sie vor, die bestehende Tribüne sowie das Gebäude zur davor verlaufenden Maksimirska-Straße zu renovieren und in das Konzept des neuen Stadions zu integrieren. Dies wäre ihrer Ansicht nach eine wirtschaftlichere und nachhaltigere Lösung.

17.8.2025
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  • Prag
  • Tschechien

Explosionssichere Abfallbehälter für die Prager Burg

​Die Prager Burg beschafft für ihr Gelände neue explosionssichere Abfallbehälter. Für insgesamt 14 Stück veranschlagt die Burgverwaltung Gesamtkosten von rund 69.550 Euro. Die Lieferung erfolgt bis Mitte Dezember durch die tschechische Firma Nides, die auf Militärtechnik spezialisiert ist. Ausgewählt wurde der Lieferant nach Empfehlungen der Polizei-Pyrotechnik sowie der Abteilung für den Schutz des Präsidenten. Die explosionssicheren Abfallbehälter selbst stammen von einem britischen Hersteller. Nides verfügt zudem schon über Erfahrung in der Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium und dem Polizeipräsidium. Nach Angaben des Präsidialamtes handelt es sich um eine routinemäßige Modernisierung der Ausstattung, eine konkrete Gefährdungslage besteht derzeit nicht. Vergleichbare explosionsgeschützte Abfallbehälter sind bereits in der Prager U-Bahn im Einsatz. Die neuen Anschaffungen umfassen acht Standardbehälter zu je rund 2.800 Euro und sechs Premium-Modelle zu je etwa 5.000 Euro. Letztere bieten erweiterten Schutz vor größeren Sprengladungen und Splittern und können zudem als Zwischenlager für verdächtige Pakete dienen, bis die Entschärfungsspezialist*innen eintreffen. Die Verwaltung der Prager Burg arbeitet zudem an einer Umgestaltung der Eingänge. Ausziehbare Pfosten sollen die bisherigen festen Absperrungen ersetzen, anschließend werden neue Kontrollstellen für die Polizei eingerichtet. Im kommenden Jahr ist der Test des ersten Prototyps der neuen Unterstände geplant, danach sollen die Sicherheitsanlagen schrittweise an allen Eingängen installiert werden.

16.8.2025
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  • Belgrad
  • Serbien

Jugend in Serbien unterstützt Studierendenproteste

Die Dachorganisation der Jugend Serbiens (KOMS) teilte mit, dass 95 Prozent der jungen Menschen in Serbien die anhaltenden Studierendenproteste unterstützen, die seit November letzten Jahres stattfinden. Über 90 Prozent seien bereit, sich an vorgezogenen Parlamentswahlen zu beteiligen. Laut einem von KOMS veröffentlichten Berichts über die Lage und Bedürfnisse junger Menschen in Serbien für das Jahr 2025 sind über 90 Prozent der Jugendlichen mit der Reaktion der Regierung auf die Studierendenproteste unzufrieden. Untersucht wurde auch das Vertrauen junger Menschen in öffentliche Persönlichkeiten. Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije erhielt etwa die Note 1,44 (zuvor 2,39), der Rektor der Universität Belgrad, Vladan Đokić, 2,08 und der serbische Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) – der jahrelang bei etwa 1,5 lag – fiel zurück auf 1,11. Als größte gesellschaftliche Probleme haben die jungen Menschen Korruption, Mangel an Empathie und Gerechtigkeit sowie das Wertesystem genannt. "Als Hauptgründe, warum sie nicht wählen, benannten die jungen Menschen, dass alle Politiker gleich seien, nicht im Interesse der Bürger*innen handelten und es derzeit niemanden gebe, für den sie stimmen könnten. Der wichtigste Grund in diesem Jahr ist jedoch, dass 62,4 Prozent der Jugendlichen die Wahlen in Serbien nicht für fair und gerecht halten und dies der Grund sei, weshalb sie nicht wählen würden", erklärte die Generalsekretärin von KOMS, Milica Borjanić. Sie betonte, dass 60 Prozent der jungen Menschen die Demokratie als die beste Regierungsform betrachten, was einem Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. "Auf die Frage, ob Serbien eine starke Führungspersönlichkeit brauche, antworteten erstmals seit 2017 51 Prozent der jungen Leute, dass dies nicht notwendig sei", sagte Borjanić. Laut den Daten der Studie machen junge Menschen 16,8 Prozent der Bevölkerung Serbiens und 14 Prozent der Wähler*innenschaft aus. Im Jahr 2025 sind sie im serbischen Parlament mit 2,4 Prozent der Sitze vertreten.

12.8.2025
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  • Belgrad
  • Serbien

Fortdauernde Proteste gegen serbische Regierung

Die regierungskritischen Proteste in Serbien, deren Auslöser der Einsturz des Bahnhofsdaches in Novi Sad war, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen, dauern seit mehr als neun Monaten an. Studierende organisierten Proteste, blockierten Fakultäten und forderten unter anderem die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen für den Tod der 16 Opfer sowie Neuwahlen. Mit der Zeit schlossen sich immer mehr unzufriedene Bürger*innen an, da es auch nach fast zehn Monaten noch keine Anklage gegen die Verantwortlichen gibt. Die jüngste Welle gewaltsamer Proteste begann am 10. August in der Ortschaft Vrbas im Norden Serbiens. Nach den dortigen Vorfällen, die von maskierten Personen ausgelöst wurden, fanden zwei Tage später weitere Proteste in Vrbas, Bačka Palanka, Belgrad und Niš statt, bei denen es zu Zusammenstößen zwischen Anhänger*innen der regierenden SNS (Serbische Fortschrittspartei), ihren Gegner*innen und der Polizei kam. In den vergangenen Tagen attackierten regierungskritische Demonstrant*innen als Ausdruck ihrer Unzufriedenheit mit der jahrelangen Regierungspolitik Büros der SNS. Am 19. August 2025 versammelten sich Demonstrant*innen in mehreren Städten, um die Studentin Nikolina Sinđelić zu unterstützen, die zwei Tage zuvor einem Polizeikommandanten vorgeworfen hatte, ihr gegenüber gewalttätig gewesen zu sein. Der Rektor der Universität Belgrad, Vladan Đokić, wandte sich im Namen des erweiterten Rektorats an die Oberste Staatsanwaltschaft und forderte eine Reaktion auf die Polizeibrutalität. Innenminister Ivica Dačić (SPS – Sozialistische Partei Serbiens) wies die Vorwürfe zurück. Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) kündigte an, der Staat werde in den kommenden Tagen "entschlossen handeln und alle verfügbaren Mittel einsetzen, um Ordnung, Frieden und Stabilität in Serbien wiederherzustellen". Der Ausnahmezustand sei jedoch keine Option, so Vučić.

12.8.2025
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