Ende Oktober veröffentlichte der Unternehmer*innenverband Klub 500 eine Analyse, laut der fast die Hälfte der slowakischen Hochschulabsolvent*innen außerhalb ihres Studienfachs arbeitet. Der Verband sieht darin ein Zeichen, dass das Bildungssystem nicht ausreichend auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts abgestimmt sei. Besonders technische Fachkräfte würden fehlen, obwohl die Slowakei stark industriell geprägt sei. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Schulabgänger*innen: Mehr als die Hälfte arbeitet später in einem anderen Berufsfeld als gelernt. Klub 500 warnt, dass dieser Mangel die Produktivität und Innovation bremse. Viele gut ausgebildete Menschen würden zudem ins Ausland abwandern. Öffentliche Gelder für Ausbildung würden so nicht effizient genutzt. Der Verband fordert mehr Unterstützung für technische und IT-Studiengänge sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulen, Universitäten und Betrieben. Auch sozialwissenschaftliche Studien sollen praxisnäher werden, etwa durch mehr Datenanalysen oder evidenzbasierte Methoden. Derzeit entfallen mehr als die Hälfte aller Studienabschlüsse in der Slowakei auf sozialwissenschaftliche Fächer.