Keine Hausaufgaben mehr in polnischen Grundschulen

28.3.2024

​Seit dem 1. April 2024 ist eine Verordnung des polnischen Bildungsministeriums in Kraft, die Hausaufgaben deutlich einschränkt. Demnach gibt es in polnischen Grundschulen keine Hausaufgaben mehr. In den höheren Klassen können Lehrer*innen Hausaufgaben geben, aber die Schüler*innen sind nicht verpflichtet, sie zu erledigen. Diese Entscheidung hat die polnische Bildungsgemeinschaft gespalten. Befürworter*innen von Hausaufgaben argumentieren, dass sie helfen, das im Unterricht erworbene Wissen zu vertiefen und die schulischen Leistungen zu verbessern. Jarosław Kaczyński, Vorsitzender der ehemaligen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), betonte, dass das Fehlen von Hausaufgaben junge Polen zu "Knechten Europas" mache und sie zur Faulheit erziehe. Laut einem Bericht des Instituts für Bildungsforschung aus dem Jahr 2018 halten 97 Prozent der Lehrkräfte Hausaufgaben für einen wichtigen Teil des Bildungsprozesses. Derzeit gibt fast jede dritte Lehrkraft, die an der Befragung teilgenommen hat, an, überhaupt keine Hausaufgaben mehr. 22 Prozent der Befragten geben an, dass die Veränderungen keinen großen Einfluss auf ihre Arbeit haben, während 26 Prozent abwarten, welche Auswirkungen sich in der Praxis zeigen werden. Nur 15 Prozent glauben, dass es sich um eine "Revolution" handelt.

Quelle: krakow.wyborcza.pl, Krakau