Das Ankunftszentrum in Berlin-Tegel geriet bundesweit in die Schlagzeilen als angeblich "schlechteste und teuerste Flüchtlingsunterkunft Deutschlands" – sehr zum Ärger vieler Mitarbeitender, die auf Menschlichkeit und konkrete Hilfe im Alltag verweisen. In Spitzenzeiten lebten dort mehr als 5.000 Geflüchtete, zuletzt waren es noch knapp 2.000. Das Provisorium entstand 2022 als schnelle Notlösung und wurde unter teils chaotischen Bedingungen zur größten Unterkunft Berlins ausgebaut, mit Kosten von über einer Million Euro täglich. Während Kritiker*innen von Steuergeldverschwendung sprechen und der Landesrechnungshof die Verträge mit der Messe Berlin prüft, betonen Verantwortliche des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) den Nutzen. Laut Präsident Peer Junge wäre die Unterbringung ohne die Unterkunft in Tegel für Berlin nicht möglich gewesen. Momentan wird die Großunterkunft schrittweise abgewickelt und bis Ende des Jahres sollen die Leichtbauhallen verschwinden. Vorgesehen ist ein Containerdorf mit 2.600 Plätzen, das künftig nur für wenige Tage zur Registrierung und Weiterverteilung dient – so, wie es ursprünglich geplant war.