Slowenien: Praktische Ärztinnen und Ärzte kündigen wegen Überlastung

1.4.2019

Die viertgrößte slowenische Stadt Kranj hat mit einer Kündigungswelle bei AllgemeinmedizinerInnen zu kämpfen. Am Montag, dem 1. April 2019, haben 23 von 34 Ärztinnen und Ärzten ihre Drohung wahr gemacht. Nach der 60-tägigen Kündigungsfrist würden so 40.000 Menschen in Kranj und Umgebung ohne Hausärztin beziehungsweise Hausarzt bleiben. Die MedizinerInnen begründen ihren Schritt mit der extremen Arbeitsbelastung. Der slowenische Durchschnitt liegt bei 1.850 PatientInnen pro Ärztin oder Arzt, in Kranj liegt die PatientInnenzahl bei 2.000. Das bedeutet, dass die MedizinerInnen im Vergleich 10 Prozent mehr belastet sind als der Durchschnitt und 25 Prozent mehr leisten, als die letzte getroffene Vereinbarung aus dem Jahr 2017 vorsieht. Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft von AllgemeinärztInnen von Slowenien und der Regierung sind am Laufen. Doch die Zeit drängt, und neue Lösungen müssen schnell gefunden werden, da Kündigungswarnungen aus ganz Slowenien kommen.

Quelle: STA, Ljubljana