Bosnien-Herzegowina steht vor den größten Protesten der Transportbranche: Ab 1. September wollen mehr als 6.500 Lkw-Fahrer sowie zahlreiche Pkw- und Kleintransporterfahrer die Straßen blockieren. Betroffen wären über 145 Verkehrsachsen und die Zufahrten zu 24 Zollterminals. Damit drohen erhebliche Störungen der Lieferketten und mögliche Engpässe bei Lebensmitteln und anderen Produkten in den Städten. Außenminister Edin Forto (NS-Unsere Partei) hat bislang keine der 17 vereinbarten Maßnahmen umgesetzt. Darunter sind Anpassung von Lizenzregelungen, Senkungen von Abgaben auf Treibstoff, kürzere Wartezeiten an Grenzen, Schutz vor diskriminierenden Regeln in der EU und unrechtmäßige Festnahmen von Fahrer*innen. Nach Angaben des Branchenverbandes hat die Transportwirtschaft durch diese Belastungen bereits Schäden von 124 Millionen Euro erlitten. Insgesamt seien 47.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Die Organisator*innen verweisen auf das französische Vorbild der "harten Straßenblockaden": Massive, lang andauernde Verkehrsblockaden wichtiger Straßen, Kreisverkehre und Zollterminals sollen politischen Druck auf die Staatsregierung ausüben. Ein Ende der Proteste sei erst in Sicht, wenn alle Forderungen erfüllt sind.