Im Kanton Sarajevo wurden bislang fast 450 archäologische Fundstätten erfasst, von prähistorischen Siedlungen und Befestigungen über mittelalterliche Nekropolen und osmanische Überreste bis hin zu Anlagen aus der österreich-ungarischen und modernen Zeit. Die neue systematische Dokumentation soll eine einheitliche und verlässliche Datenbank schaffen, da viele Lokalitäten zuvor nur fragmentarisch erwähnt oder gar nicht verzeichnet waren. Die Arbeit umfasst die Auswertung historischer Quellen, alter Karten, Satellitenbilder sowie Begehungen des Geländes. Dabei werden regelmäßig auch zuvor unbekannte Fundorte entdeckt. Die vollständige Erfassung ist entscheidend, um kulturelles Erbe zu schützen, urbane Planung zu steuern und zukünftige Forschungs- und Tourismusprojekte zu ermöglichen. Die Datenbank soll kontinuierlich erweitert und digital zugänglich gemacht werden. Ein wichtiger Teil des Prozesses ist die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, die häufig wertvolle Hinweise liefert. Bürger*innen werden daher ermutigt, unübliche Funde oder Strukturen den zuständigen Institutionen zu melden.