Baustadtrat in Berlin des Verrats von Dienstgeheimnissen verdächtigt

4.12.2023

Im Berliner Bezirk Lichtenberg spielt sich ein waschechtes Politdrama ab: Baustadtrat Kevin Hönicke (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) ist seit Oktober in seiner Position freigestellt, denn es wird gegen ihn ermittelt. Hönicke habe vermeintlich versucht, vor der Wiederholungswahl 2023 den damaligen Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Linke) zu diskreditieren, wie der Tagesspiegel enthüllte. Es geht um anonyme Briefe an Medienhäuser, in denen über ein angebliches Sexualdelikt im Bezirksamt spekuliert wurde, den Grunst habe vertuschen wollen. Die Sexismus-Anschuldigungen erwiesen sich nach Recherche des Tagesspiegels als falsch. Der Briefumschlag, den ein Redakteur auf den Sozialen Netzwerken veröffentlichte, alarmierte aber sowohl die Spitze des Bezirksamts als auch das Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft, die nun wegen etwaigen Verrats von Dienstgeheimnissen ermitteln. Auf dem Foto war nämlich die Online-Briefmarke inklusive Zahlencode zu sehen. Werden Briefmarken über das Internet bestellt, enthält die Frankierung einen QR-Code und eine Buchstaben- und Zahlenkolonne. Diese führt auf die Bankverbindung zu Kevin Hönicke.​​

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin