Direktorin der Budapester Öffis nach Eklat weiter im Amt

26.1.2024

Die Budapester Verkehrsgesellschaft (BKK) kündigte am 18. Jänner sehr kurzfristig an, dass ab dem 22. Jänner Fahrzeuge auf einigen Linien montags und freitags seltener verkehren werden. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass mit der Verbreitung von Home-Office seit der Pandemie die Fahrgastzahlen an diesen beiden Tagen zurückgegangen sind. Die BKK ergänzte, dass Linien, die über 70 Prozent ausgelastet sind, nicht betroffen seien und die Fahrgäste nichts von den Änderungen wahrnehmen würden. Die Mitteilung sorgte trotzdem für große Empörung unter Verkehrsexpert*innen. Kritisiert wurde nicht nur die Maßnahme, sondern auch die kurzfristige Kommunikation und dass Fahrgäste nicht befragt wurden – woraufhin die BKK auf Wunsch des Oberbürgermeisters die Maßnahme nach drei Tagen wieder zurückzog. In einem Pressegespräch versuchte die BKK-Direktorin Katalin Walter auf die Kritik zu reagieren und sagte, dass man vor der Entscheidung die Fahrgäste deshalb nicht befragt hat, weil man "Truthähne vor Thanksgiving" auch nicht über ihr Schicksal befragt. Nachdem diese Aussage veröffentlicht wurde, wurde sie von mehreren Politiker*innen verschiedener Parteien aufgefordert, ihre Kündigung einzureichen, was sie auch getan hat, nachdem sie sich öffentlich bei den Fahrgästen für die missglückte Formulierung entschuldigte. Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) hat die Kündigung allerdings nicht angenommen. Durch einen schlecht formulierten Satz würden weder die persönlichen Überzeugungen der Direktorin widergespiegelt, noch würde die hervorragende professionelle Arbeit, die die BKK in den letzten Jahren für den öffentlichen Verkehr in Budapest geleistet habe, zunichtegemacht, schrieb Karácsony in einem Posting. Es sei kein Zufall, dass Katalin Walter im letzten Herbst zur Präsidentin der European Metropolitan Transport Authorities (EMTA) gewählt wurde, und er sei stolz darauf, mit so hervorragenden Menschen zusammenarbeiten zu können.

Quelle: Hvg.hu, Budapest