In der Slowakei ist die Anzahl an Jugendlichen, die wegen Essstörungen Hilfe suchen, innerhalb von sechs Monaten um 190 Prozent gestiegen. Das zeigen aktuelle Daten der Hilfsorganisation Chuť žiť (Lust zu leben) zum Welttag der psychischen Gesundheit. Besonders gefragt ist die anonyme Chatberatung, die vielen Teenagern den ersten Schritt zur Hilfe erleichtert. Fachleute berichten, dass Betroffene oft erst Unterstützung suchen, wenn sie keinen Ausweg mehr sehen. Auch Männer wenden sich zunehmend an die Hotline, sie machen etwa sieben Prozent der Kontakte aus – häufig begleitet von Scham und Angst vor Stigmatisierung. Bei männlichen Betroffenen werden Essstörungen laut Expert*innen seltener erkannt und behandelt als bei Frauen. Die Organisation warnt vor langen Wartezeiten und unzureichender psychologischer Betreuung. Essstörungen können sich über Jahre hinziehen und erfordern kontinuierliche, spezialisierte Hilfe.