Nach Veröffentlichung der Einschreibungsergebnisse am 23. Juni 2021 in den Zagreber Kindergärten für das Jahr 2021/2022, mussten viele Eltern feststellen, dass ihr Kind keinen Platz in der städtischen Erziehungseinrichtung bekommen hat. Rund 8.700 Kindergartenanmeldungen wurden eingereicht, davon wurden jedoch nur etwa 6.000 genehmigt. Zu diesem Platzmangel kam es, weil die Stadt Zagreb, begonnen hat, sich an staatliche Standardvorschriften für Frühpädagogik zu halten. Gemäß den Vorschriften darf die Anzahl der Kinder in einer Gruppe mit zehnstündigem Programm, die von zwei PädagogInnen betreut wird, nicht höher als 20 sein. Kindern im Krippenalter müssen rund fünf Quadratmeter Raumfläche zur Verfügung stehen, während Kleinkindern im Alter von zwei bis sechs Jahren drei Quadratmeter zustehen. An diesen Standards, die noch im Jahr 2008 vom kroatischen Parlament verabschiedet wurden, hat sich bisher keine der städtischen Einrichtungen gehalten. Offensichtlich wurde damit ein Gesetzesverstoß begangen, heißt es aus dem ErzieherInnenverein für Kinderschutz im Kindergarten. Außer dem Mangel an Kindergartenplätzen ist auch der ständige Arbeitskräftemangel in Kindergärten ein großes Problem, berichtet der Verein. Das Zagreber Amt für Bildung bestätigt jedoch, dass rund 85 Prozent der angemeldeten Kinder einen Kindergartenplatz bekommen haben, wie auch schon im Vorjahr, 2020. Die Kindergartenkinder, die keinen Platz bekommen haben, sollen nach Angaben des Amtes die Mindestaltersgrenze von sechs Monaten noch nicht überschritten haben. Die Stadt Zagreb zählt 231 städtische und 70 private Kindergärten.