Fußgänger*innenzone in Prager Kleinseite führt nicht zu Verkehrskollaps

26.3.2023

Dem ewigen Traum der Prager Piratenpartei, den Individualverkehr aus dem Prager Stadtteil Kleinseite zu verbannen, steht nun höchstwahrscheinlich nichts mehr im Wege. Die Opposition argumentierte üblicherweise, der Verkehr würde sich von der Kleinseite nur auf das andere Altstädter-Moldau-Ufer verlegen, was zu einem kompletten Kollaps des Verkehrs im Prager Zentrum führen würde. Dass dem nicht so ist, bewies nun die  abgeschlossene Großsanierung der Hauptstraße auf der Kleinseite, der Karmelitská-Straße. Der Verkehr, auch der öffentlic​he, wurde auf der Kleinseite komplett eingestellt. Aufgrund der mehr als zwei Monate andauernden Straßensanierung war die Kleinseite wie eine große Fußgänger*innenzone, die sich, zur Überraschung von vielen Prager*innen und auch von der Piratenpartei, so gut wie gar nicht auf den Verkehr im Zentrum auswirkte. Fahrer*innen hätten gelernt, die unterirdische Alternative, den Tunnel Blanka, zu nutzen, lautete die Begründung. Der Stadtrat für Verkehr Zdeněk Hřib (Piratenpartei) gab bereits in diesem Zusammenhang bekannt, mit dem Magistrat und mit der Bezirksregierung des 1. Bezirkes intensiv verhandeln zu wollen, die Ergebnisse erneut auszuwerten und den Verkehr in diesem Viertel auch​ nach den Straßensanierungen drastisch zu reduzieren.

Quelle: Idnes.cz, Prag