In ganz Tschechien wurde am 17. November an die historischen Ereignisse von 1939 und 1989 erinnert, die heute als zentrale Symbole des Widerstands gegen Unterdrückung gelten und den Weg zur Demokratie ebneten. Allein bei der Prager Národní třída gedachten im Laufe des Tags rund 102.000 Besucher der gewaltsam unterdrückten Student*innendemonstration, die als Ausgangspunkt der Samtenen Revolution gilt. Kerzen, Installationen und ein umfangreiches Kulturprogramm prägten die Atmosphäre sowie zahlreiche Gedenkveranstaltungen in Kirchen, Theatern und auf öffentlichen Plätzen. Landesweit fanden Debatten, Konzerte, Laternenumzüge und Vorträge statt, die den Wert der Freiheit hervorheben sollten. Universitäten gedachten auch den Opfern des NS-Terrors von 1939, insbesondere den Hinrichtungen von neun Student*innen und die Deportation Hunderter weiterer. Politische Vertreter*innen verschiedener Parteien legten Kränze nieder oder nahmen an separaten Gedenkakten teil – auf der Národní třída kam es indes vereinzelt zu Protesten gegen die neue Regierungskoalition. Zahlreiche Städte wie Brünn, Ostrava, Liberec oder Hradec Králové organisierten parallele Veranstaltungen, etwa Umzüge, Lesungen oder symbolische Menschenketten.