Großer Andrang auf Zagreber Kindergärten führt zu zahlreichen Ablehnungen

11.6.2022

Am 10. Juni 2022 wurde die Liste der Anmeldungen für die Kindergärtenplätze im kommenden Schuljahr 2022/2023 veröffentlicht. So wurden beinahe 40 Prozent der Erstanmeldungen abgelehnt. Von 9.567 angemeldeten Kindern wurden 5.768 in die städtischen Kindergärten aufgenommen, was bedeutet, dass 3.799 Kinder abgelehnt wurden. Die Anzahl der Anmeldungen erhöht sich jedes Jahr, aber auch jene der Ablehnungen. Über die Hälfte der heuer abgelehnten Kinder wurde wegen einem absurden Kriterium der Stadt automatisch abgelehnt. 2.029 abgewiesene Kinder sind am 31. August 2022 nämlich noch jünger als ein Jahr. 1.770 Anträge wurden wegen Platzmangel abgelehnt. Die Zagreber Vizebürgermeisterin Danijela Dolenec (M – Wir können's!) erklärte, dass die höhere Anzahl von abgewiesenen Anträgen wegen Platzmangel durch den erhöhten Andrang auf Kinderkrippenplätze (für Kinder unter drei Jahre) entstanden sei. Wegen dem staatlichen Bildungsstandard müssten diese Gruppen kleiner sein, so Dolenec weiter. Sie erklärte, dass bis Jahresende durch neue Kindergärten rund 700 zusätzliche Plätze geschaffen werden sollen. Jedoch bleibt abzuwarten, ob dies tatsächlich geschehen wird, da bislang nur die Bauarbeiten an einem Kindergarten begonnen haben. Expert*innen sehen die einzige Lösung darin, dass Bürgermeister Tomislav Tomašević (M) in den sauren Apfel beißt und die Missachtung des Bildungsstandards anordnen muss, wofür er schon seinen verstorbener Vorgänger Milan Bandić kritisierte.

Quelle: Večernji list, Zagreb