Hepatitis-Fälle führen zu Sonderreinigung in Prager Öffis

28.9.2025

In Prag breitet sich die Hepatitis A zunehmend aus. Seit Jahresbeginn wurden fast 700 Fälle gemeldet, allein in der letzten Woche gab es 75 neue Fälle. Die Stadt spricht inzwischen von einer lokalen Epidemie. Als Reaktion darauf verstärken die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) die Reinigung von U-Bahnen, Bussen, Straßenbahnen und Stationen. Dabei wird die Desinfektionsmittel-Konzentration erhöht und stark frequentierte Stationen erhalten zusätzliche Reinigungen. Parallel dazu startet eine Aufklärungskampagne: In Verkehrsmitteln, Haltestellen und Schulen informieren Flyer über Vorbeugung, richtige Handhygiene und Krankheitssymptome. Die Flyer sind nur auf Tschechisch, um keine Panik bei Tourist*innen auszulösen. Auch Erzieher*innen und Lehrer*innen in Kindergärten und Schulen erklären den Kindern die Bedeutung des Händewaschens und üben dies gezielt. Laut Gesundheitsbehörden ist neben gründlicher Hygiene die Impfung die einzige verlässliche Schutzmaßnahme. Bei Kontakt mit Infizierten wird eine Impfung innerhalb von 14 Tagen angeordnet und ist kostenlos. Ohne Empfehlung kostet eine Dosis etwa 40 Euro. Zwei Dosen sollen langfristigen bis lebenslangen Schutz bieten. Mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen im Oktober ist zu rechnen – insbesondere wegen der Rückkehr der Schulkindern im September und der langen Inkubationszeit von bis zu 50 Tagen. Die meisten Fälle betreffen Familien, größere Ausbrüche in Schuleinrichtungen wurden bisher nicht beobachtet. 18 Menschen sind bereits an der Krankheit gestorben, meist mit Lebererkrankungen.​

Quelle: ČT24.cz, Prag