Die Sozialdemokratische Partei Bosnien-Herzegowinas (SDP) hat dem Kantonsparlament kürzlich Änderungen des Raumordnungsgesetzes vorgelegt, um eine schnellere und gerechtere Legalisierung von ohne Genehmigung errichteten Gebäuden zu ermöglichen. Schätzungen zufolge wurden in den vergangenen 60 Jahren rund 50.000 solcher Objekte gebaut, was unter anderem zu Verzögerungen bei wichtigen Infrastrukturprojekten geführt hat. Der Vorschlag sieht vor, dass das Bauen ohne Genehmigung weiterhin verboten bleibt, jedoch nachträgliche Genehmigungen möglich sind, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Von der Legalisierung ausgeschlossen sind Gebäude, die in Schutzgebieten, Infrastrukturgürteln oder auf instabilen Flächen errichtet wurden. Laut SDP handelt es sich um eine existenzielle Frage für viele Bürgerinnen, da die meisten betroffenen Gebäude Wohnhäuser sind. Gleichzeitig betont die Partei, dass es keine Amnestie für illegale Bautätigkeiten geben werde. Ziel sei vielmehr, einen ersten Schritt zu einer umfassenderen gesetzlichen Lösung zu setzen und den Bürgerinnen Rechtssicherheit zu verschaffen.