Korruptionsverdacht gegen ehemaligen kroatischen Chefinspektor

27.11.2025

​Die kroatische Antikorruptionsbehörde USKOK ermittelt gegen den ehemaligen Chef des Staatsinspektorats Andrija Mikulić. Er soll gemeinsam mit einem Freund aus dem kroatischen Wirtschaftsministerium insgesamt 120.000 Euro Schmiergeld angenommen haben. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen die beiden zugunsten von Eigentümern eines Steinbruchs in der Region Hrvatsko Zagorje nördlich von Zagreb gehandelt haben, insbesondere bei der Festlegung von Abbaugebieten und der Vergabe von Konzessionen. Monatelang standen Mikulić und seine Mitverdächtigen unter verdeckter Überwachung. Ermittler*innen zeichneten Gespräche, Treffen und sogar die mutmaßliche Übergabe von Bargeld auf, die laut Verdacht an Mikulić übergeben und später zwischen den anderen Verdächtigen aufgeteilt wurde. Die zeitgleiche Entlassung von Mikulić kurz vor seiner Festnahme sorgt in Kroatien für politische Diskussionen. Ministerpräsident Andrija Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) weist jede Verbindung zwischen der  Abberufung und dem Ermittlungsverfahren zurück. Andrija Mikulić war von 2016 bis 2019 Präsident des Zagreber Gemeinderates.​

Quelle: Večernji list, Zagreb