Rückschlag für Wohnungsbündnis des Berliner Senats

18.8.2023

Im Berliner Wohnbündnis war letztes Jahr unter anderem vereinbart worden, die Mieten binnen drei Jahren um nicht mehr als elf Prozent anzuheben. Gesetzlich zulässig sind 15 Prozent. Mit der Adler Group und Vonovia haben abgesehen von einigen Verbänden, die ebenfalls privatwirtschaftlich organisiert sind, nur zwei private Konzerne den Bündnistext des Berliner Senats unterschrieben. Mit dem Wohnungsbündnis wollte der Senat zeigen, dass Private auch ohne Vergesellschaftung "fair" sein können. Die Adler Group ist allerdings letzte Woche aus dem Berliner Wohnungsbündnis ausgetreten und erhöhte die Mieten um 15 Prozent. Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) erklärte, er bedauere es sehr, dass die Adler Group als großes Wohnungsunternehmen die Selbstverpflichtungen aus dem Bündnis nicht eingehalten habe. Der Austritt sei allerdings nur folgerichtig. Wer nicht bereit sei, sich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten, könne nicht Teil des Bündnisses sein. Auch Vonovia könnte nun mit einer Mieterhöhung gegen die Absprachen mit dem Senat verstoßen. Die Adler Group besitzt in Berlin derzeit rund 18.000 Wohnungen. Der Vonovia-Konzern, der die Bündnisvereinbarung ebenfalls unterzeichnet hat, verfügt in der Hauptstadt über rund 136.000 Mietwohnungen.

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin