In Prag häufen sich Beschwerden über mangelnde Sicherheit und Sauberkeit in den U-Bahn-Stationen und deren Umgebung. Verantwortlich gemacht werden vor allem Suchtkranke und sozial benachteiligte Personen, die die öffentlichen Räume verschmutzen, Passant*innen belästigen oder betteln würden. Besonders problematisch sei die Lage an Knotenpunkten wie die Stationen Háje, Invalidovna oder dem Hauptbahnhof. Im 11. Prager Bezirk wurde bereits eine private Sicherheitsfirma engagiert, um die Situation zu entschärfen. Auch Fahrstühle und Toilettenanlagen seien häufig unbenutzbar, weil sie stark verschmutzt oder dauerhaft von Obdachlosen besetzt seien. Die Zahl obdachloser und sogenannter "nicht anpassungsfähiger" Menschen in der Hauptstadt liegt Schätzungen zufolge im vierstelligen Bereich. Zugleich fehlen laut Stadtverwaltung jährlich bis zu 11,8 Millionen Euro zur Reinigung und Wartung der U-Bahn-Stationen. Angesichts der Lage hat Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS – Bürgerdemokratische Partei) ein außerordentliches Treffen einberufen, bei dem Vertreter*innen des Rathauses, der Stadtbezirke, sowie der Polizei über Gegenmaßnahmen beraten sollen. Ziel sei es, durch bessere Reinigung, häufigere Polizeipräsenz und soziale Unterstützung die Situation nachhaltig zu verbessern.