Ein Jahr nach Bekanntwerden des Wirecard-Bilanzskandals legte der Untersuchungsausschuss des Bundestags seinen Abschlussbericht vor. Der im Oktober eingesetzte Ausschuss hatte monatelang die Vorkommnisse rund um den insolventen einstigen Dax-Konzern aufgearbeitet und dazu dutzende ZeugInnen vernommen, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU-Christliche Demokratische Union Deutschlands ) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD - Sozialdemokratische Partei Deutschlands). Der Ausschuss sieht einen großen Teil der Schuld für den Finanzskandal bei SPD-Finanzminister Scholz. Das Finanzministerium habe weggesehen, nicht gehandelt und die Aufklärung erschwert, sagte der Obmann der Unionsfraktion im Ausschuss, Matthias Hauer (CDU). Die "Freie Demokratische Partei Deutschlands" (FDP), die Grünen und Linke – die InitiatorInnen des Gremiums – sehen Scholz vor allem beim 2019 erteilten Leerverkaufsverbot der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen in der Verantwortung. Damit wurden Wetten auf Kursverluste mit Wirecard-Aktien unterbunden, obwohl es damals schon Vorwürfe zu Bilanz-Ungereimtheiten gegen das ehemalige Dax-Unternehmen gegeben hatte.