Überraschende Rede des deutschen Botschafters in Moskau

10.12.2023

Seit August ist Alexander Graf Lambsdorff (FDP – Freie Demokratische Partei) der deutsche Botschafter in Russland. Nun hielt er, im Zuge eines großen Weihnachtskonzerts in der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria, eine überraschende Weihnachtsrede am 9. Dezember. Das bevorstehende Weihnachtsfest sei Anlass, unabhängig von Nationalitäten und Glauben, der Opfer von Kriegen, darunter im Nahen Osten und in der Ukraine, zu gedenken: "Wir wissen, dass Krieg nicht unausweichlich ist. Menschen, Völker, Nationen können auch in schwierigen Fragen eine friedliche Einigung herbeiführen, wenn der Wille da ist. Wir können und wir müssen trotz aller Unterschiedlichkeit von Interessen und Überzeugungen gemeinsam eine friedliche Lösung finden." Die auf Dialog zielenden Worte des deutschen Botschafters in Moskau sind laut Expert*innen bemerkenswert, aber das russische Außenministerium kritisierte Lambsdorff dennoch. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf ihm Doppelzüngigkeit vor. Es sei schade, "dass der deutsche Botschafter vergessen hat, seiner Regierung für die regelmäßigen Waffenlieferungen ins Gebiet des ukrainischen Konflikts zu danken", so Sacharowa.​

Quelle: Berliner Zeitung, Berlin