Wärmeversorger Vattenfall geht für 1,6 Milliarden an Berlin

19.12.2023

Berlin wird den Wärmeversorger Vattenfall Wärme Berlin kaufen und somit einen weiteren Bereich der kritischen Infrastruktur rekommunalisieren. Der schwedische Staatskonzern hat das Berliner Wärmegeschäft mit zehn zumeist fossil betriebenen Heizkraftwerken und dem 2.000 Kilometer langen Fernwärmenetz im Mai 2022 zum Verkauf gestellt. Daraufhin hatte der Berliner Senat sein Kaufinteresse bekundet und beteiligte sich am Bieter*innenverfahren, das Vattenfall Anfang Dezember 2022 begonnen hatte. Ende Oktober 2023 nahmen Senat und Vattenfall exklusive Verhandlungen auf – Berlin war einziger Bieter. Das Finanzierungskonzept werde der Berliner Senat im ersten Quartal 2024 im Abgeordnetenhaus vorlegen – es braucht nämlich seine Zustimmung. Die Transaktion soll dann im Frühjahr vollzogen werden. Der Erwerb wird das Land Berlin etwa 1,6 Milliarden Euro kosten. Die Vattenfall Wärme AG beschäftigt rund 1.700 Personen und versorgt 1,4 Millionen Wohneinheiten mit Warmwasser und Wärme. Es besitzt und betreibt dazu zehn Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sowie 105 kleine Blockheizkraftwerke in der Stadt. Im Zuge der Energiekrise und der Heizungsgesetzdiskussion sei die Nachfrage nach Fernwärmeanschlüssen in Berlin um rund 70 Prozent gegenüber den Vorjahren gestiegen, teilte der Konzern ​mit. Zurzeit entstehen rund 40 Prozent der CO2-Emissionen in Berlin durch die Wärmeversorgung. Der Deal umfasse auch eine Option auf die Übernahme der Vattenfall-Anteile am Gasnetzbetreiber Gasag.​​

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin