56 Prozent des Kantons Sarajevo ist mit Wald bedeckt – ein Brandrisiko, das sich durch den Klimawandel weiter verschärft. Feuerwehrkommandant Kemal Cacan warnt, dass die Anzahl der Einsätze bereits 60 Prozent höher ist als im Vorjahr – Tendenz steigend. Dies belastet Personal und Ausrüstung zunehmend – Ersatzteile, Fahrzeuge und Löschtechnik geraten an ihre Grenzen. Besonders problematisch sei, dass Feuerwehren aus Sarajevo regelmäßig zur Hilfe in andere Kantone oder Gemeinden gerufen werden, obwohl das Gesetz eigentlich klare Regeln zur Kostenerstattung vorsieht. Wenn jedoch Sarajevo selbst Hilfe benötige, komme niemand, so Cacan. So seien seine Leute etwa 2023 auf dem Bjelašnica-Gebirge tagelang im Einsatz gewesen, ohne jede Unterstützung, ohne Entschädigung. Cacan fordert: klare Zuständigkeiten, faire Lastenverteilung und mehr Schutz für den Kanton Sarajevo. Immer mehr Brände würden, laut Cacan, durch Fahrlässigkeit und offenes Feuer entstehen, trotz jahrelanger Aufklärung. In den ersten sechs Monaten 2025 verzeichnete die Feuerwehr bereits fast 2.000 Einsätze. Der Höhepunkt wird im August und September erwartet, wenn die Trockenheit zunimmt.