Wiener Schulstraßen-Initiative macht Schule

11.11.2019

Die Aktion, Kinder nicht mehr mit Auto zur Schule zu bringen beziehungsweise von dort mit dem Auto abzuholen, sorgt auch außerhalb der heimischen Grenzen für Aufmerksamkeit. Eine Prager Delegation ist jetzt nach Wien gekommen, um sich das Projekt anzusehen.

Die für zwei Tage anberaumte Delegation mit Expert*innen aus Prag begann zunächst mit einem Besuch der Rosa Jochmann-Ganztagesvolksschule in Simmering. Am Nachmittag läuft hier das Projekt Schulstraße im Probebetrieb, wobei die Eltern im Sinne eines "Journaldienstes" das Scherengitter, das die Autozufahrt unmöglich macht, selber auf- und abbauen. Für die Prager Delegation ein eindrucksvolles Engagement.

Am nächsten Morgen konnte die Delegation das "Herzstück" der Aktion Schulstraße, nämlich die erste offizielle Wiener Schulstraße vor der Ganztagsvolksschule Vereinsgasse in der Leopoldstadt, besuchen. Elternverein, Schulleitung und Mobilitätsagentur hatten im Vorfeld der zweimonatigen Testphase unzählige Info-Veranstaltungen unter den Anrainer*innen durchgeführt, sodass es zu Beginn der Aktion de facto keinen Widerstand der Bevölkerung dagegen gab. Anders als in Simmering baut die Lehrkraft, die Frühdienst hat, das Scherengitter auf, der Schulwart baut es nach Schulbeginn ab.

Anschließend informierte sich die Delegation noch bei der Mobilitätsagentur, wie die Wandlung einer "normalen" Gasse vor einer Schule in eine Schulstraße funktioniert. Abschließend war sie noch bei der zuständigen Abteilung Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten (MA 46) zu Gast, um die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen erklärt zu bekommen. Das Fazit der Delegation: Die Stadt Prag möchte das Projekt nach Wiener Vorbild etablieren.

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