Das erste Klimagesetz Österreichs, besserer Schutz für Bäume, 500.000 Quadratmeter klimafit gestaltete Grünflächen, 25.000 gepflanzte Bäume, Mega-Renaturierungsprojekte, 1.600 öffentliche Trinkbrunnen, geringster Bodenverbrauch Österreichs, größte Radwege-Offensive in der Geschichte Wiens, Sonnenstrom-Rekorde und anhaltende Treibhausgas-Rückgang: Das ist nur ein Auszug aus einem dicken Portfolio an Klimaschutz-Erfolgen der Wiener Stadtregierung.
Mutige Ansagen und Pläne punkto Klimaschutz lautete die Devise der Wiener Stadtregierung zu Beginn der Legislaturperiode und die Errungenschaften der letzten Jahre zeigen klar: "Der Klimawandel ist zwar ein starker, aber bezwingbarer Gegner. Unsere Erfolge motivieren uns, weiter sozial verträglichen Klimaschutz zu betreiben und voller Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Denn die Zukunft Wiens ist voller Grünraum, kurzer Wege, erneuerbarer und leistbarer Energie, guter Luft und Artenvielfalt.", betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
"Wir haben in allen Bereichen fest in die Pedale getreten und nach dem Motto ‚raus aus dem Asphalt‘ vor allem auf Entsiegelung und Begrünung gesetzt, um den urbanen Hitzeinseln den Kampf anzusagen. Zugleich sichern wir wertvolle Grünräume auch für die nächsten Generationen", so Planungsstadträtin Ulli Sima.
Seit 2005 konnten umwelt- und klimaschädigende Treibhausgase in der Stadt um 31 Prozent reduziert werden. Besonders erfreulich ist, dass der Rückgang klimaschädlicher Treibhausgase im Zeitraum von 2005 bis 2023 in fast allen Sektoren zu verzeichnen ist.
Auch den Energieverbrauch konnte Wien im Zeitraum 2005 bis 2023 um ganze 33,7 Prozent reduzieren– das ist mehr als doppelt so hoch wie im Bundesschnitt (15,7 Prozent). Der gesamte Wiener Energieverbrauch ist trotz Bevölkerungszuwachses von 21 Prozent (350.000 Einwohner*innen) gesunken, bundesweit beläuft sich der Rückgang auf 6 Prozent.
Zurückzuführen ist der Rückgang auf mehrere Faktoren, die auch direkt mit den städtischen Klimaschutzmaßnahmen zusammenhängen:
- Weitreichender Sonnenstrom-Ausbau seit 2020
- Hohe Investitionen in den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, Radwege und E-Mobilität
- Energieeffizienz neu errichteter Wohnhäuser
- Energie-Einsparungen durch (thermische) Sanierungen
- Mehr Effizienz im Produktionssektor
Wiens Grünraumanteil liegt heute schon bei über 50 Prozent, das soll auch künftig so bleiben, das garantiert auch der erst gestern beschlossene Wien-Plan, der Stadtentwicklungsplan 2035. Zudem wird im Kampf gegen urbane Hitzeinseln in der ganzen Stadt entsiegelt, begrünt und gekühlt. In dieser Legislaturperiode gab es bislang über 320 Projekte in allen 23 Bezirken zum Entsiegeln, Begrünen und Kühlen. Der 100 Millionen Euro Fördertopf "Lebenswerte Klimamusterstadt" für die Bezirke wurde schon zu Jahresbeginn komplett ausgeschöpft. Die Projekte haben insgesamt Investitionen von 142 Millionen Euro ausgelöst.
Im Detail sind das:
· 243.000 Quadratmeter Gesamtfläche an Parks und Grünflächen wurden neu geschaffen oder umgestaltet. Das entspricht 34 Fußballfeldern.
· Begrünung von mehr als 74.000 Quadratmeter im Straßenraum und auf Plätzen
· 3.004 neue Bäume
· 2.500 neue Sitzgelegenheiten
· Mehr als 1.930 Quadratmeter an neuen Wasserspielen
Auch abseits vom Fördertopf wird in Wien begrünt und renaturiert: Seit 2020 wurden rund 500.000 Quadratmeter Parks und Grünflächen klimafit gestaltet worden, 18 davon wurden komplett neu errichtet (Gesamtfläche 285.000 Quadratmeter) und 208 wurden umgestaltet (226.000 Quadratmeter). Die Grünraumoffensive sieht auch das Pflanzen von 25.000 Bäume bis Ende des Jahres vor. Noch besseren und effektiveren Schutz für Wiens Baumpopulation bietet das neue Baumschutzgesetz, das sicherstellt, dass weniger gefällt werden und die nachgepflanzten Bäume eine noch höhere Qualität haben – und damit mehr Klimawirkung entfalten.
Besonders hervorzuheben sind zudem die Errungenschaften im Bereich der Renaturierung sowohl auf städtischer als auch auf EU-Ebene. Klar sei laut Czernohorszky: "Ohne Wien würde es keine Renaturierungs-Verordnung geben". Aber auch ohne EU-weite Verordnung habe Wien bereits jetzt europaweit einzigartige Vorzeige-Renaturierungsprojekte gestartet: Das wohl größte passiert am ehemaligen Güterbahnhof Breitenlee. Das künftige Naturschutz-Areal bildet einen wichtigen Naturkorridor zwischen Bisamberg und Lobau für seltene Pflanzen- und Tierarten. In diesem 90 ha großen Habitat finden sich geschützte Besonderheiten wie Neuntöter, Wiedehopf, Zauneidechse und Orchideen und mehr als 140 Wildbienenarten sowie pannonische Trocken- und Halbtrockenrasen.
Entlang des bereits renaturierten über 9 km langen Abschnittes hat sich der Liesingbach während der letzten 20 Jahre zu einem ökologisch intakten Gewässer und einem wahren Naturjuwel entwickelt. Bis 2027 wird das Renaturierungsvorhaben komplett gemacht: "Jeder Erfolg wirkt sich direkt auf die Lebensqualität der Wienerinnen und Wiener aus", betont Czernohorszky. "Mehr Grünraum bedeutet mehr Schatten, eine kühlere Umgebung und weniger Asphalt", fährt Czernohorszky fort. "Mehr erneuerbare Energie und Wärme bedeuten eine bessere Luft und stabilere Preise. Und mehr Öffi- und Radverkehr wiederum führen zu kürzeren Wegen, weniger Kosten und einer Reduktion schädlicher Treibhausgase."
Knapp 200 Projekte umgesetzt, fast 130 Mio. Euro investiert und rund 73 km allein im Hauptradwegenetz errichtet - das ist die bisherige Bilanz von Wiens größter Radweg-Offensive, die von der Fortschrittskoalition 2021 gestartet wurde. Und damit ist noch längst nicht Schluss, der Ausbau geht ungebremst weiter. Rund 24 km neue Radinfrastruktur sind im Bauprogramm 2025 fixiert.
"Wir werden bis Ende des Jahres knapp 100 km an neuer Radinfrastruktur errichtet bzw. auf den Weg gebracht haben! Und das nur Hauptradwegenetz, dazu kommen noch etliche Kilometer im Bezirksnetz, allein von 2021 bis 2024 waren dies 52 km!", so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima. Ziel der rot-pinken Fortschrittskoalition war es, in der aktuellen Legislaturperiode mindestens 100 Mio. Euro in den Radwegeausbau zu investieren. Das wurde bereits im letzten Jahr übertroffen - allein 2024 gab es Rekordinvestitionen von rund 53. Mio. Euro! Im Zentrum stehen Lückenschlüsse und Schnellverbindungen, Sicherheit ist oberstes Prinzip, daher wird auf bauliche getrennten Radwege gesetzt. Auf einer interaktiven Karten können alle Radwegeprojekte und deren Baustatus eingesehen: https://www.fahrradwien.at/projektkarte/#map=11/48.2075/16.3747
Die vielen Investitionen in Wiens umweltfreundliche Mobilität macht sich bezahlt, denn der aktuelle modal split zeigt klar, dass die Wiener*innen umweltfreundlich unterwegs sind, die Stadt setzt auf massiven Ausbau der Öffis, der Rad- und Fußwege.
Mit 34 Prozent sind Öffis am "Gesamtkuchen" die beliebteste Fortbewegungsart, dicht gefolgt vom Zu-Fuß-Gehen bei rund 30 Prozent, während das Radfahren mit einem dynamischen Anstieg auf 11 Prozent ordentlich in die Pedale tritt. Der Autoverkehr ist auf 25 Prozent gesunken - der geringste Wert seit Messung des Modal-Split. Nur zum Vergleich: Er lag 1993 bei 40 Prozent.
Mobilitätsstadträtin Ulli Sima: "Unsere Anstrengungen der letzten Jahre lohnen sich, die Wienerinnen und Wiener setzen auf die Öffis, das Rad und das Zu-Fuß-Gehen bei ihren Alltagswegen und nehmen unser breites und attraktives Angebot an. Wir kombinieren den Ausbau der umweltfreundlichen Mobilität mit unseren intensiven "Raus aus dem Asphalt"- Projekten, im Rahmen derer wir in der ganzen Stadt Plätze und Straßenzüge entsiegeln, kühlen und begrünen und somit die Lebens- und Aufenthaltsqualität für alle weiter steigern - win-win für alle. Weiters haben wir alleine in dieser Legislaturperiode 3 neue Straßenbahnlinien auf Schiene gebracht und pushen damit den öffentlichen Verkehr weiter."
Wien bewegt sich im Galopp auf eine klimaneutrale Zukunft zu. Nach einer historischen Treibhausgas-Reduktion um 12 Prozent und einem 33-prozentigen Rückgang des heimischen Energieverbrauchs folgt jetzt der nächste große Durchbruch: Zehn Monate früher als erwartet, erreicht Wien das eigentlich erst für Ende des Jahres gesteckte Ziel einer Sonnenstrom-Leistung von 250 Megawattpeak (MWp). Allein 50 MWp wurden auf stadteigenen Flächen installiert.
Die Stadt Wien hat ihre Sonnenstrom-Leistung in nicht einmal fünf Jahren mehr als verfünffacht. Angefangen bei 50 MWp produzieren Wiens Anlagen mittlerweile eine Gesamtleistung von 250 MWp. Anders ausgedrückt: Mit dieser Energie könnte eine Wiener U-Bahn 600-mal klimafreundlich um die Erde fahren oder umgerechnet rund 72.000 Wiener Haushalte mit sauberem und krisensicherem Strom versorgt werden. Dazu kommt, dass Wien damit mehr als 57.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeidet.
Während seit 2010 österreichweit jeden Tag durchschnittlich über 15 Hektar Fläche verbraucht werden, sind dies in der stark wachsenden Stadt Wien laut Zahlen des Umweltbundesamtes nur 0,1 Hektar pro Tag. Laut österreichweitem Boden-Monitoring Wien mit einer Flächeninanspruchnahme von bloß 127 m² pro Einwohner*in am besten ab. Österreichweit liegt dieser Wert bei 629 m² pro Einwohner*in, also fast dem Fünffachen. Auch die versiegelte Fläche beträgt pro Kopf in Wien weniger als ein Fünftel im Vergleich zum Schnitt in den anderen Bundesländern. In Wien wird die versiegelte Fläche pro Kopf verringert, während sie im Rest von Österreich weiter wächst. Wien setzt auf klimafitte Stadtentwicklung, auf die Nutzung von schon versiegelten Flächen für die Stadtentwicklung, wie aktuell am ehemaligen Gelände des Nordwestbahnofs, wo auf einer Fläche von 44 Hektar ein neuer Stadtteil entsteht. "Der Fokus liegt dabei auf klimafitter Stadtgestaltung, sozialer Durchmischung, großzügigen Grünräumen und einer hervorragenden öffentlichen Anbindung. So wie in ganz Wien, wird auch am Nordwestbahnhof das Konzept des leistbaren Wohnens umgesetzt: 60 Prozent der Wohnungen werden gefördert, einschließlich der Gemeindewohnungen", so Sima.
Die Wiener Fortschrittskoalition hat die heimische Klimapolitik in den vergangenen fünf Jahren neu definiert: Treibhausgassenkung, Klimawandelanpassung und Kreislaufwirtschaft sind jene Eckpfeiler, die Wien bis zum Jahr 2040 zur Klimaneutralität – und damit in eine klimafreundliche und weiterhin lebenswerte Zukunft für alle zwei Millionen Wiener*innen führen. Um zu garantieren, dass Klimaschutz in Wien nicht stillsteht, sondern Bestand hat und dynamisch weiterentwickelt wird, hat Wien seine Klimaziele als erstes Bundesland in ein eigenes Klimagesetz gegossen, das noch im Frühjahr 2025 im Landtag beschlossen wird, erinnerte Czernohorszky.
1. Grünraumoffensive 2.0: Version 1.0 haben wir übererfüllt, jetzt setzen wir noch eins drauf und starten mit der Grünraumoffensive 2.0 mit noch einmal 400.000 Quadratmeter Neu- und Umgestaltungen.
2. Regenerative Wende: Die Qualität des Lebens in unserer Stadt hängt auch davon ab, ob wir die Biodiversität erhalten und die Artenvielfalt unserer Naturräume absichern. Wien erarbeitet eine eigene Biodiversitätsstrategie, um die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur umzusetzen. Laufend entstehen neue Projekte – so zum Beispiel das Naturschutzareal am Standort des ehemaligen Güterbahnhofs Breitenlee oder der neue Park der Artenvielfalt in der Donaustadt.
3. Stadt ohne Verschwendung: 2025 ist das Jahr der Kreislaufwirtschaft, noch heuer entsteht eine neue Strategie zum "Wiener Weg der Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft". Sie ist eine Grundlage für die Fortschreibung des Wiener Klimafahrplans ist, in dem Kreislaufwirtschaft im Zentrum stehen wird. Das Ziel dabei ist eine "Stadt ohne Verschwendung", in der Reparieren, Wiederverwenden und Recycling ebenso zur Normalität zählen wie eine erneuerbare Energieversorgung.
4. Sonnenstrom-Turbo: Die Stadt Wien wird die Offensive weiter verstärken, um die Sonnenstrom-Leistung von 250 MWp auf 800 MWp bis 2030 massiv zu erhöhen. Mit dieser Leistung kann ein Viertel aller Wiener Haushalte mit sauberer Energie versorgt werden.
5. (Immer weiter) Raus aus Gas: Auch die Energiewende im Gebäudebereich wird weiter Fahrt aufnehmen: Nächstes Jahr startet die zweite Phase des Umsetzungsprogramms "Raus aus Gas" mit Fokus auf Nah- und Fernwärme sowie Kälte. Zudem wird die Initiative "100 Projekte Raus aus Gas" auf 200 Projekte erweitert.