Wien stärkt Europas digitale Fairness – und erhält EU-Preis für WienKI

28.11.2025

Wien setzt sich auf europäischer Ebene deutlich für ein faires, sicheres und menschenzentriertes digitales Umfeld ein. Die Stadt unterstützt den geplanten Digital Fairness Act der EU, der mehr Transparenz, Schutz und Verantwortung im Netz schaffen soll – insbesondere für Kinder, Jugendliche und andere vulnerable Gruppen.

Wien unterstützt den Digital Fairness Act der EU

Anlass dafür ist der laufende EU-Prozess zur Weiterentwicklung des Digital Services Act, bei dem Städte und Organisationen ihre Expertise einbringen können. Wien verweist dabei auf seine langjährige Arbeit für digitale Teilhabe und konkrete Unterstützungsangebote wie die Cybercrime Helpline. Digitalisierungsstadträtin Barbara Novak betont die Bedeutung des EU-Vorhabens und begrüßt, dass der Schutz der Bürger*innen stärker ins Zentrum rückt. Sie hält fest: "Die digitale Zukunft Europas muss fair, sicher und menschenzentriert sein. Als Stadt Wien begrüßen wir ausdrücklich, dass die EU mit dem Digital Fairness Act den Schutz der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt rückt. Gerade im digitalen Raum brauchen wir klare Regeln gegen suchterzeugende Designs, manipulative Algorithmen und diskriminierendes Profiling. Kinder und Jugendliche verdienen besonderen Schutz." 
 
Die Stellungnahme der Stadt spricht sich für strenge Regulierungen manipulativer Designs und diskriminierenden Profilings aus und hebt den Schutz der Privatsphäre sowie das Recht auf Nichtdiskriminierung hervor. Zusätzlich fordert Wien durchsetzbare Altersgrenzen für soziale Medien und eine gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht von Unternehmen gegenüber Minderjährigen. Freiwillige Selbstverpflichtungen seien dafür nicht ausreichend.
 

Der Wiener Weg zu vertrauenswürdiger KI

Parallel dazu stärkt Wien seine europäische Rolle auch technologisch: Die Stadt wurde bei der SEMIC Conference in Kopenhagen mit dem EU Public Sector Tech Watch Best Cases Award ausgezeichnet. Der Preis würdigt den sicheren, transparenten und nutzerorientierten Ansatz der WienKI – der zentralen KI-Plattform der Stadt – und hebt die Vorreiterrolle Wiens im öffentlichen Sektor hervor.

Novak sieht die Auszeichnung als Bestätigung des eingeschlagenen Weges und erklärt: "Wir zeigen, dass moderne Technologien und hohe Datenschutzstandards kein Widerspruch sind. Mit der WienKI machen wir die Verwaltung schneller, moderner und inklusiver – und behalten gleichzeitig die Hoheit über unsere Daten. Wien beweist, dass KI im öffentlichen Sektor nicht nur möglich, sondern ein Gewinn für alle ist." Auch Gemeinderätin Aslihan Bozatemur-Akdağ, die den Preis in Kopenhagen entgegenging, betont die Bedeutung der Anerkennung und bezeichnet die Auszeichnung der EU-Kommission als starkes Signal für die Arbeit der städtischen IT.
 

Die WienKI wurde von Wien Digital gemeinsam mit zahlreichen Dienststellen umgesetzt. Ihre hybride Architektur ermöglicht hohe Datensicherheit, flexible Skalierung und die Einhaltung europäischer Vorgaben wie EU AI Act, DSGVO und EU Data Act. Die Plattform bietet unter anderem mehrsprachige KI-Assistenz, generative Suche über interne Datenquellen, Wissensdatenbanken, automatische Anonymisierung sowie barrierefreie Funktionen. Mit tausenden aktiven Nutzer*innen, hunderttausenden Chats und einer wachsenden Community zeigt sich der Erfolg deutlich.

Getragen wird dieser Weg von klarer Governance, einem rechtlichen Rahmen, dem AI Compass der Stadt und umfangreichen Weiterbildungsangeboten. Damit verfolgt Wien konsequent das Ziel, digitale Souveränität auszubauen, Abhängigkeiten zu reduzieren und gleichzeitig eine verantwortungsvolle, interoperable und europaweit anschlussfähige Modernisierung der Verwaltung voranzutreiben.

Die Stellungnahme ist abrufbar unter: Beratung zum Digital Fairness Act - Digitales Wien