Berliner Stadtwerke verdoppeln Gewinn, verlieren aber 1.300 Kund*innen

17.4.2023

Die Berliner Stadtwerke haben im vergangenen Jahr eine Verdoppelung ihrer Gewinne verzeichnet. Sie haben rund drei Millionen Euro mehr verdient als geplant. Grund sind die Turbulenzen am Strommarkt, die den Produzenten von Wind- und Solarstrom Extragewinne bescherten. Die Stadtwerke, eine Tochter der landeseigenen Wasserbetriebe, sind inzwischen ein Großproduzent von erneuerbaren Energien. Der Ausbau von Solar- und Windstromanlagen ging auch 2022 weiter. Inzwischen sind Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 60 Megawatt in Brandenburg installiert – das ist ein Zuwachs von 50 Prozent. Damit könnten rein rechnerisch 68.000 Haushalte versorgt werden. Hinzu kommen 25 Megawatt Solarstrom auf Berliner Dächern – ein Zuwachs um 25 Prozent. Die Turbulenzen mit stark steigenden Strompreisen hatten den Stadtwerken zeitweise ein Plus von 6.000 Kund*innen beschert. Im November 2022 waren es 36.289, inzwischen sind knapp 1.300 allerdings wieder abgewandert. Der Grund dafür ist, dass im Jänner der Preis für den Ökostrom der Stadtwerke von 30 auf 53 Cent pro Kilowattstunde angehoben wurde. Neukund*innen zahlen derzeit sogar 58 Cent. Andere Ökostromanbieter werben erneut mit Preisen von 30 Cent. Vattenfall verlangt für seinen Ökotarif Natur 24 knapp 35 Cent, was deutlich unter dem Preisdeckel der Bundesregierung von 40 Cent liegt.  Wann die Stadtwerke ihre Preise wieder senken, ist unklar. Man sei diesbezüglich mit den Stakeholder*innen im Gespräch.

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin