Der erste Femizid seit der Reform des Strafgesetzes erschüttert die Föderation. Femizid wurde zuletzt als eigene Straftat mit höheren Strafen definiert, aber trotzdem wurde nun in Mostar erneut eine Frau Opfer eines Mordes. Von 2023 bis 2024 wurden im Land insgesamt 35 Frauen getötet, seit 2015 zählt die OSZE mindestens 56 Fälle. Rund 70 Prozent der Opfer hatten zuvor Drohungen oder Gewalt gemeldet, aber in über 60 Prozent der Fälle gab es keine Risikobewertung. Auch im aktuellen Fall wurde der Täter trotz bestehender Anzeigen nicht überwacht. Frauenorganisationen kritisieren fehlende Schutzbefehle und die seltene Beschlagnahmung von Waffen. Behörden verweisen auf überlastete Strukturen, aber Expert*innen warnen, dass strengere Gesetze allein nicht reichen würden, wenn Behörden nicht konsequent handeln.