Kinderärzt*innen warnen vor Versorgungs-Kollaps in Berlin

2.2.2024

​Zu wenig Personal, zu wenig Geld, zu viel Bürokratie: Die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen stößt in Berlin auch in diesem Winter an ihre Grenzen – sowohl in der stationären, als auch in der ambulanten Versorgung. Bereits im vergangenen Herbst warnte die Ärztekammer Berlin, dass die Kinderversorgung in Berlin "massiv bedroht" sei. Nun ziehen mehrere Berufsverbände der Kinder- und Jugendmedizin nach, die in Berlin den Großteil der Kinder- und Jugendärzt*innen in der ambulanten und stationären Versorgung vertreten. In einer gemeinsamen Erklärung machen sie auf die sich verschlechternde Versorgungslage aufmerksam. "Schon im letzten Winter kam es zu gesundheits- und lebensgefährdenden Engpässen in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen, diese mussten teilweise schwerstkrank über hunderte Kilometer verlegt werden, weil es keinen Platz mehr in einer Berliner Kinderklinik gab", so Professor Hermann Girschick vom Verband leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen (VLKKD). Die Verbände und Gesellschaften stellen nun Forderungen an die Politik. Diese betreffen vor allem die Ausbildung von medizinischem Personal und die Finanzierung der Versorgung. Ein Hauptproblem liege nämlich in der Ausbildung des Pflegepersonals. Wer sich zum Fachpersonal ausbilden lassen will, muss in der Ausbildung zuerst zwei Jahre mit Erwachsenen arbeiten, erst danach mit Kindern. Seit dieser "generalistischen" Ausbildung sank die Zahl der Absolvent*innen von 240 auf 80 pro Jahr.

Quelle: Tagesschau.de,