Landeseigene Firmen sollen laut Berliner-Koalition keine Eigentumswohnungen bauen dürfen

2.8.2022

​​Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschland) erwägte im Interview mit dem Tagesspiegel, dass landeseigene Wohnungsunternehmen Eigentumswohnungen bauen und verkaufen könnten, um künftig damit niedrige Sozialmieten im Neubau zu finanzieren. "Ein Anteil an Eigentumswohnungen wäre ein möglicher ergänzender Finanzierungsweg, denn wir können ja nicht jede Preissteigerung einfach dauerhaft mit öffentlichen Mitteln wegsubventionieren", sagte Geisel. Die Fraktionen der Berliner Grünen und Linken, die Regierungspartner der SPD im Senat, reagierten mit deutlicher Ablehnung auf den Vorschlag von Geisel. Der Verkauf von Eigentumswohnungen durch landeseigene Wohnungsunternehmen wäre die Wiederholung alter Fehler, als der Senat aus Geldnot den Verkauf von Wohnungsbeständen gestattete. Anders als damals verfüge man heute über die Möglichkeit, den landeseigenen Unternehmen Eigenkapital zuzuführen und so deren Finanzierung des Neubaus von Sozialwohnungen zu gewährleisten. Ziel sei es, den Anteil der gemeinwohlorientierten Wohnungen auf über 60 Prozent zu steigern. Dies sei nötig, um wirklich Einfluss auf den Wohnungsmarkt zu nehmen und Mieten niedrig zu halten. Die Privatisierung der Wohnungen wäre genau der falsche Weg.

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin