Zagreb droht Kollaps auf Mülldeponie wegen Ausschreibungsverzögerung

31.7.2022

Die Zagreber Abfalldeponie Jakuševec wird von den Zagreber Stadtwerken, genauer gesagt von der städtischen Müllabfuhr, verwaltet. Jedoch wurden die technischen Arbeiten wie Abfallbehandlung, Verteilung auf der Deponie und Eingrabung vor Jahren bereits an Privatfirmen vergeben. Nun läuft dieser Auftrag am 28. Dezember 2022 aus. Erst am 25. Juli 2022 haben die Zagreber Stadtwerke e​ine Ausschreibung für einen neuen Vertrag mit einer Laufzeit von vier Jahren veröffentlicht, dessen Wert rund 33 Millionen Euro beträgt. Interessent*innen können ihr Angebot bis Ende August einreichen. Aus diesem Grund befürchten Insider*innen der Stadtwerke, dass die vier Monate nicht ausreichen werden, um die neue Vergabe abzuschließen. Zum einen handelt es sich um eine sehr komplizierte Ausschreibung, bei der die Auswertung der Angebote Wochen in Anspruch nehmen wird. Zum anderen besteht die Befürchtung, dass die unterlegenen Unternehmen nach der Auftragsvergabe Einspruch gegen die Entscheidung einlegen werden, was in Kroatien häufig der Fall ist. In diesem Fall muss die staatliche Vergabekommission über diesen Einspruch urteilen, was wiederum Wochen oder sogar Monate dauern kann. Sollte es wirklich dazu kommen, dass bis 28. Dezember 2022 kein Unternehmen gefunden wird, das die Arbeiten erledigen kann, würde dies bedeuten, dass die Lkws der Müllabfuhr den Abfall nur noch auf dem Plateau neben der Deponie abliefern können.

Quelle: Večernji list, Zagreb