Die UNESCO hat die tschechischen Behörden eindringlich zur Instandsetzung der maroden, aber denkmalgeschützten Eisenbahnbrücke, die den 2. und 5. Prager Bezirk verbindet, aufgefordert. Sollte stattdessen ein Neubau entstehen, wie ihn die Stadt geplant hat, droht Prag langfristig der Verlust des Welterbe-Status. Das Welterbekomitee sprach sich im Juli 2025 klar für die Sanierung der genieteten Konstruktion aus dem Jahr 1901 aus, die als bedeutender Bestandteil des historischen Prager Stadtbilds gilt. Bereits 2024 hatte eine Expert*innenmission bestätigt, dass eine denkmalgerechte Instandsetzung technisch machbar sei. Unterstützt wird diese Position auch vom Nationalen Amt für Denkmalschutz und vom tschechischen ICOMOS-Komitee. Die Debatte um die Brücke ist Teil einer breiteren Diskussion über das Verhältnis zwischen Denkmalschutz und Modernisierung, zumal Prag bereits mehrfach wegen mangelnder Pflege historischer Bausubstanz kritisiert wurde. Der Verfall der Eisenbahnbrücke sei auch Ausdruck unterlassener staatlicher Verantwortung, so der Tenor unter Fachleuten. Sollte sich Tschechien über diese UNESCO-Empfehlung hinwegsetzen, könnte Prag auf die Liste gefährdeter Welterbestätten gesetzt werden, was ein Reputationsschaden für die Stadt wäre.