Mehrere Hundert Menschen feierten am Samstag, den 23. August 2025, bei einem Straßenfest die Umbenennung der Mohrenstraße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße. Anton Wilhelm Amo gilt als erster afrodeutscher Akademiker und Philosoph. Er studierte zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Halle an der Saale und in Wittenberg, wo er 1734 auch promoviert wurde und später lehrte. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte erst am Vorabend grünes Licht für die Umbenennung gegeben, nachdem eine Bürger*inneninitiative per Eilantrag versucht hatte, den Schritt zu stoppen. Zahlreiche Initiativen wie Decolonize Berlin und der Afrika-Rat würdigten die Entscheidung als Symbol für Respekt und Vielfalt. Befürworter*innen betonten, dass damit ein rassistischer Begriff aus dem Stadtbild verschwinde, während die Christlich Demokratische Union (CDU) mangelnde Bürger*innenbeteiligung und "Klientelpolitik" kritisierte. Betroffen von der Umbenennung sind neben Anwohner*innen, Gewerbetreibende und Unternehmen, auch das Bundesjustizministerium und das Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität. Der Termin am 23. August war bewusst gewählt – dem Internationalen Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung. Anton Wilhelm Amo wurde um 1700 im heutigen Ghana geboren, als Kind versklavt und nach Europa verschleppt worden.