Sind ehemals industriell oder gewerblich genutzte Flächen im urbanen Raum brachliegend und durch Schadstoffe belastet, handelt es sich um sogenannte Brownfields. Wie Städte solche Gebiete sinnvoll wiederbeleben können, war nun das Thema der internationalen Fachkonferenz "Planungsmethoden und Möglichkeiten der Revitalisierung von Brachflächen" am 8. Mai 2025 in der Universität Zagreb. Auch die Stadt Wien war vertreten.
Mehr als hundert Fachleute aus den Bereichen Architektur, Stadt- und Raumplanung tauschten ihre Erfahrungen und Ideen zu den oft problematischen Brownfields aus – aber auch die Politik nahm teil. In den Eröffnungsreden betonten der Zagreber Vizebürgermeister Luka Korlaet – seines Zeichens selbst Architekturprofessor – und weitere hochrangige Vertreter*innen die Wichtigkeit, vernachlässigte Stadtbereiche im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung umzuwandeln. Die Zagreber Stadtverwaltung will die kroatische Hauptstadt jedenfalls kompakter gestalten, Stadtteile, die bisher nicht im Fokus standen, integrieren und die städtische Verbindung zu stärken, wie der Vizebürgermeister betonte.
Internationale Expert*innen präsentierten im weiteren Verlauf erfolgreiche Beispiele zur Revitalisierung von Brownfields, etwa der ehemalige Stadtarchitekt von Barcelona, der Chefarchitekt von Budapest und eine Expertin aus Antwerpen.
Der Dienststellenleiter der Abteilung Stadtteilplanung und Flächennutzung (MA 21) rückte wiederum Wiener Brownfield-Projekte in den Fokus, darunter den Hauptbahnhof mit dem angrenzenden Sonnwendviertel, den Tangentenpark sowie die Umgestaltung der ehemaligen Unilever-Gründe in Liesing. Besonders die Erfahrungen der Stadt Wien bei Kooperationen mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wurden hervorgehoben, da es in Zagreb ebenfalls viele potenzielle Projekte gäbe, bei denen die Stadtverwaltung und das staatliche Eisenbahnunternehmen zusammenarbeiten könnten.
Begleitend zur Konferenz wurde eine Publikation veröffentlicht, die Zusammenfassungen der Vorträge, Beispiele bewährter Praktiken und zentrale Erkenntnisse enthält. Diese soll zukünftig als wertvolle Ressource für Fachleute und Entscheidungsträger*innen im Bereich der urbanen Entwicklung dienen. Organisiert wurde die Veranstaltung im Übrigen vom Raumplanungsamt Zagreb mit Unterstützung des kroatischen Ministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Staatseigentum.
Die Fachkonferenz markierte einen bedeutenden Schritt in Zagrebs Bestreben, innovative Ansätze zur nachhaltigen Umgestaltung städtischer Räume zu fördern und dabei auch internationale Erfahrungen in die lokale Planung zu integrieren.
Stadt Zagreb (Englisch)
Brownfields Planning (Englisch) – Zagreber Amt für Raumplanung
Stadtteilplanung und Flächenwidmung – Stadt Wien
Stadtentwicklungsplan 2025 – Stadt Wien
Sonnwendviertel – Stadt Wien
Vorplätze am Hauptbahnhof werden klimafit – Stadt Wien
Tangentenpark an der Ostbahn – Stadt Wien
Wohnquartier statt Industriegebiet – Stadt Wien