In Berlin verursacht die Ausstellung von Anwohner*innenparkausweisen mittlerweile hohe Verluste für das Land, da die Verwaltungskosten die Einnahmen deutlich übersteigen. Während der Preis für eine Vignette seit 2008 unverändert bei 20,40 Euro für zwei Jahre liegt, betragen die Bearbeitungskosten inzwischen im Median 42,29 Euro pro Ausweis. Zwischen Januar und Juli 2025 wurden rund 80.000 neue Vignetten ausgestellt, wodurch sich das Defizit auf einen Millionenbetrag summiert. Eine Gebührenerhöhung wurde trotz mehrfacher Ankündigungen bislang nicht umgesetzt – sowohl frühere Stadtregierungen als auch die aktuelle Regierungskoalition aus CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands) und SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) konnten sich nicht auf ein neues Modell einigen. Die CDU plant zwar ein umfassendes Konzept mit digitalisierten Parkvignetten und einer vereinfachten Regelung für Sonderzonen, hat es jedoch noch nicht vorgelegt. Kritiker*innen, darunter die Grünen (Bündnis 90/Die Grünen) und sogar der ADAC (Allgemeine Deutscher Automobil-Club), werfen der Koalition Untätigkeit vor, während die Stadt weiterhin Millionenverluste trägt.