In Prag hat sich die Hepatitis-A-Situation dramatisch verschärft. In diesem Jahr starben bereits zehn Personen an der Krankheit – mehr als doppelt so viele wie in ganz Tschechien im gesamten Jahr 2024. Insgesamt wurden in der Hauptstadt 826 Infektionen registriert, darunter 147 bei Kindern. Das macht fast die Hälfte aller Fälle in Tschechien aus. Besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, chronischen Lebererkrankungen oder Alkohol- und Drogensucht. Auch Obdachlose zählen zur Risikogruppe. Laut dem Nationalen Gesundheitsinstitut handelt es sich um die zweitschwerste Hepatitis-A-Welle seit dem Jahr 1989. Schlimmer war nur der Ausbruch im Jahr 1996 mit über 2.000 Erkrankten. Die Zahl der Neuinfektionen steigt rasant. Allein in den ersten 13 Tagen des Oktobers kamen 120 neue Fälle hinzu. Während im Jänner nur sechs Erkrankungen verzeichnet wurden, erreichte die Zahl im September bereits 207. Die Hauptstadt bleibt der Brennpunkt der Epidemie, deren Entwicklung in den kommenden Wochen entscheidend sein wird.