Expert*innen des Sarajevoer Wirtschaftsinstituts und der Universität Sarajevo warnen: Der Unterschied zwischen tatsächlichen Kosten und aktuellen Tarifen der kommunalen Dienste gefährdet die Stabilität des kommunalen Systems. Der Premierminister des Kantons Sarajevo, Nihad Uk (NS – Unsere Partei), betonte, dass die Krise das Ergebnis jahrzehntelanger Vernachlässigung sei. Viele Preise seien seit 20 Jahren unverändert. Er schloss drastische Erhöhungen aus, hält moderate Korrekturen aber für unumgänglich. Besonders kritisiert wird die ungerechte Abrechnung nach Wohnfläche. Künftig soll der Müll nach Haushaltsgröße oder Abfallmenge berechnet werden. Auch für Wasser sollen differenzierte Preise je nach Verbraucher*innenkategorie gelten. Die Expert*innen fordern zudem strukturelle Reformen und einen Sozialfonds, um Unternehmen zu entlasten. Ohne diese Anpassungen drohe der Zusammenbruch der kommunalen Infrastruktur.
Quelle: Avaz.ba, Sarajevo