Die tschechische Eisenbahnverwaltung (SŽ) plant eine umfassende Erweiterung ihrer Abstell- und Wartungskapazitäten, um der erwarteten Zunahme des Bahnverkehrs in den kommenden Jahrzehnten gerecht zu werden. Ein Ausbau der Kapazitäten sei notwendig, da sich die Zahl der Züge im Prager Raum langfristig mehr als verdoppeln dürfte. In Prag sollen neue Abstellbahnhöfe im 9. und später auch im 10. Prager Bezirk entstehen, parallel dazu neue Flächen in Brünn, Pilsen und Česká Třebová. Im 9. Bezirk werden derzeit die Unterlagen für die Baugenehmigung vorbereitet – die Errichtung könnte bereits im nächsten Jahr beginnen und rund zwei Jahre dauern. Die geschätzten Kosten betragen 97 Millionen Euro. Zusätzlich sind neue Wendegleise und Abstellkapazitäten entlang der Strecke Prag–Flughafen–Kladno vorgesehen. Für die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke soll auf dem ehemaligen Güterbahnhof Strašnice im 10. Bezirk ein eigener Abstellbahnhof entstehen, dessen Bau in der ersten Hälfte der 2030er Jahre geplant ist. Die Stadt Prag, der Stadtbezirk Prag 10 und die SŽ haben sich bereits auf die künftige Form dieses Standorts verständigt und ein Memorandum liegt zur Unterzeichnung bereit. Weitere kurzfristige Abstellmöglichkeiten sollen in den Stadtteilen Zahradní Město, Radotín, Smíchov und Krejcárek geschaffen werden. Ergänzend zu diesen Projekten bleibt das Wartungszentrum Prag-Süd der wichtigste nationale Standort für die Wartung großer Zuggarnituren.