Die Stadt Prag plant, bis Ende 2025 einen mobilen Drogenkonsumraum in einem älteren Wagen des Rettungsdienstes in Betrieb zu nehmen. Als Vorbild gilt das Modell in Brünn, das bereits seit Herbst 2023 erfolgreich im Einsatz ist. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Plans zur Schaffung von drei neuen Kontaktstellen für Drogenabhängige. Das Brünner Modell bietet suchtkranken Menschen eine saubere und sichere Umgebung für den Konsum, insbesondere für Injektionen. In Prag sollte der Wagen vor allem am Hauptbahnhof zum Einsatz kommen. Die rechtliche Grundlage für solche Einrichtungen ist jedoch nach wie vor umstritten. Nach geltendem Strafrecht wird der Betrieb eines Drogenkonsumraums vielfach als Verstoß gegen das Gesetz über den Umgang mit Suchtstoffen gewertet. Das Brünner Pilotprojekt habe sich laut Expert*innenmeinung dennoch bewährt. Der Vorsitzende der Anti-Drogen-Kommission des Prager Magistrats Pavel Bém betonte, dass Tschechien im Vergleich zu anderen europäischen Staaten in der Suchtprävention und Schadensminimierung hinterherhinke. In vielen Ländern Europas gehörten Drogenkonsumräume längst zur gängigen Drogenhilfeinfrastruktur.