Der Bürgermeister von Petržalka, dem größten Stadtteil Bratislavas, Ján Hrčka (parteilos), hat am 17. Mai 2025 seinen Rücktritt zum 31. Mai angekündigt. Er übernimmt damit politische Verantwortung für einen Betrugsfall, der kürzlich im Stadtteilamt aufgedeckt wurde. Ein Mitarbeiter der Personalabteilung soll seit 2023 unrechtmäßig über 2,7 Millionen Euro auf eigene Konten überwiesen haben. Hrčka erklärte, er trete zurück, weil der Betrug über lange Zeit unentdeckt geblieben sei. Die lokale Fraktion der Partei Freiheit und Solidarität (Saska) bezeichnete Hrčkas Rücktritt als seltenen, aber richtigen Schritt. Auch die stärkste Fraktion unter den lokalen Abgeordneten von Petržalka, Team Bratislava und Progressive Slowakei (PS), hält den Schritt für angemessen, fordert aber umfassende Aufklärung. Kritik richtet sich vor allem auf die jahrelange Nichtbesetzung zentraler Leitungsfunktionen – wie etwa der Amtsleitung – sowie auf eine zu starke Machtkonzentration beim Bürgermeister, was zu Mikromanagement und organisatorischem Chaos geführt habe. Nun sind Audits und eine Sondersitzung des Stadtteilparlaments geplant. Die genauen finanziellen und organisatorischen Folgen des Betrugs sollen in den kommenden Wochen geklärt werden. Die Stadtteilverwaltung von Petržalka beschäftigt rund 950 Personen in Verwaltung, Bildung, sozialen Diensten und Infrastruktureinrichtungen.