Am 18. Mai 2025 finden in Kroatien Kommunalwahlen statt. In Zagreb treten sieben Kandidat*innen bei der Bürgermeister*innen-Direktwahl an, darunter der amtierende Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!), der laut Umfragen mit rund 35 Prozent in Führung liegt. Eine Stichwahl am 1. Juni 2025 gilt daher als sicher. Unklar ist, wem er in der zweiten Runde gegenüberstehen wird. Chancen haben laut Umfragen die parteilosen Kandidat*innen Davor Bernardić und Marija Selak Raspudić sowie Mislav Herman von der Kroatischen demokratischen Gemeinschaft (HDZ). Bei den gleichzeitig stattfindenden Gemeinderatswahlen schneidet die Koalition von Tomaševićs Partei und der Sozialdemokratischen Partei (SDP) laut Umfragen schwächer ab als der Bürgermeister selbst. Sollte sich dies bestätigen, könnte Tomašević trotz Wahlsieg einem oppositionell dominierten Gemeinderat gegenüberstehen. Die chancenreichen Parteien gelten als scharfe Kritiker*innen seiner Politik. Der Wahlkampf wird überschattet von einer staatsanwaltlichen Untersuchung wegen angeblich fingierter Sicherheitsdienstleistungen auf der Pferderennbahn Zagreb. Der Direktor der städtischen Sportstätten befindet sich seit zwei Wochen in Untersuchungshaft, wird aber weiterhin vom Bürgermeister unterstützt. Kritiker*innen vermuten, Tomašević fürchte Enthüllungen weiterer Details. Er selbst und sein Stellvertreter Luka Korlaet (M) wurden auch als Zeugen befragt. Diese Untersuchung ist der Grund, dass Tomašević sämtliche Debatten abgesagt hat – ein Verhalten, das er früher selbst kritisierte.