Wiener Expert*innen zu Besuch in Ljubljana

Wien und Ljubljana setzen auf nachhaltiges Immobilienmanagement

23.10.2025

Wie können Städte ihren Immobilienbestand nachhaltig entwickeln und gleichzeitig leistbaren Wohnraum sichern? Diese Frage stand im Zentrum eines zweitägigen Fachaustauschs zwischen Vertreter*innen der Abteilung Immobilienmanagement der Stadt Wien (MA 69) und Fachkolleg*innen der Stadt Ljubljana am 23. und 24. Oktober 2025 in Ljubljana. Die Expert*innen beider Städte besprachen dabei aktuelle Herausforderungen, bewährte Verfahren und Perspektiven für künftige Kooperationen im städtischen Immobilienmanagement.

Der über den City-to-City Exchange der European Urban Initiative (EUI) finanzierte Besuch bot Einblicke in die nachhaltige Stadtentwicklung Ljubljanas. Neben Fachvorträgen zu nachhaltiger Mobilität und zur Wiederbelebung öffentlicher Räume stand am ersten Tag die Besichtigung der Remise des Öffentlichen Unternehmens für Personenverkehr (LPP) auf dem Programm. Nach dem in den kommenden Jahren geplanten Umzug der Remise nach Stanežiče soll das Areal künftig rund 50.000 Quadratmeter bebaubare Fläche bieten. Etwa 90 Prozent davon werden als "Remiza-Park" – dem künftig drittgrößten Park Ljubljanas – gestaltet. Auf den restlichen Flächen sind städtische Wohnungen vorgesehen.

Auch in Stanežiče selbst ist der Bau eines neuen Stadtteils mit rund 3.000 Stadtwohnungen, sozialer und kommunaler Infrastruktur sowie einer Anbindung an das neue Technologie- und Entwicklungszentrum geplant.

Strategien und Strukturen im Vergleich

Der zweite Tag widmete sich dem fachlichen Austausch zur Immobilienstrategie der Stadt Wien. Die Delegation aus Wien präsentierte die Verwaltungsstruktur, zentrale Kennzahlen und das zentrale Immobilienregister, das als Grundlage für strategische Flächenbewirtschaftung dient. Die Abteilung für Immobilienmanagement der Stadt Ljubljana informierte die Wiener*innen über den Immobilienbestand der Stadt, die Eigentumsverhältnisse zwischen Stadt und Staat sowie über Verkaufsstrategien und die Verwendung der daraus erzielten Mittel. Diskutiert wurde außerdem die Finanzierung des öffentlichen Wohnungsfonds, Eigentumsmodelle im städtischen Wohnbau und die vorübergehende Nutzung städtischer Räumlichkeiten für kulturelle und soziale Zwecke.

Gemeinsame Perspektiven

Zum Abschluss traf die Delegation aus Wien die Abteilung für Umweltschutz der Stadt Ljubljana, die Projekte wie die Vermietung von Kleingärten, acht Schulgärten und die EU-finanzierte städtische Lehrfarm "Rakova Jelša" vorstellte. Beide Städte betonten die Bedeutung des europäischen Wissenstransfers in den Bereichen Portfoliomanagement, nachhaltige Stadtentwicklung und Flächenmobilisierung. Der Besuch unterstrich das gemeinsame Ziel von Wien und Ljubljana, durch Kooperation und Erfahrungsaustausch die Grundlagen für eine lebenswerte und nachhaltige urbane Zukunft zu stärken.

Weitere Informationen

Ljubljana Urban Farm Rakova Jelša (Englisch)
Öffentliches Unternehmen für Personenverkehr Ljubljanas) (Englisch)
Abteilung Immobilienmanagement (MA 69) – Stadt Wien
City-to-City Exchanges – European Urban Initiative