Zwei Frauen auf Allee

Wiener Menschenrechts-Beauftragte bei Empathic Cities in Krakau

15.5.2023

Schon seit 2015 arbeitet das Menschenrechtsbüro der Stadt Wien daran, die Menschenrechte lokal zu schützen und zu fördern. Die Büroleiterin und Menschenrechtsbeauftragte Shams Asadi nahm nun an der Konferenz Empathic Cities in Krakau teil, bei der europäische Städtevertreter*innen Best-Practice-Beispiele für erfolgreichen Menschenrechtschutz diskutierten. Mittelpunkt von Empathic Cities, das Krakau zum ersten Mal veranstaltete, waren Themen wie Menschenrechtsstädte, Gleichstellungspolitik und soziale Sensibilität.

Ganz im Zeichen des Menschenrechtschutzes auf lokaler Ebene stand die internationale Konferenz Empathic Cities, die von 15. bis 16. Mai 2023 in Krakau stattfand. An der feierlichen Konferenzeröffnung hat auch Krakaus Bürgermeister Jacek Majchrowski teilgenommen, der auf die offenen Tore der Stadt im historischen Stadtwappen hingewiesen hat. Sie seien ein Symbol für die Offenheit der Stadt, sowohl in der Vergangenheit als auch für die Zukunft. Unter den teilnehmenden Städten befand sich auch die österreichische Hauptstadt.

Alle Bewohner*innen einer Stadt haben Rechte

Auf Einladung der Stadt Krakau nahm als Vertreterin der Stadt Wien Shams Asadi teil, die das Wiener Menschenrechtsbüro leitet. Mit der Fallstudie "Wien. Stadt der Menschenrechte – Eine Stadt, in der es sich gut leben lässt und die ihren Werten treu bleibt" konnte sie einen wichtigen Beitrag zur Konferenz leisten. Dabei erläuterte sie die Geschichte von Wiens Weg zur Menschenrechtsstadt und darüber hinaus das neue Konzept der Wiener Menschenrechtsbezirke. Essenziell für den stetigen Prozess der Bildung einer Menschenrechtsstadt sei die Beteiligung der Bürger*innen und der Zivilgesellschaft, wie Asadi betonte.

So erbringt die Stadt Wien viele Leistungen, um die grundlegenden Rechte seiner Bewohner*innen zu wahren. Sie bietet eine hohe Lebens-und Umweltqualität, soziale Sicherheit, hochentwickelte soziale Leistungen wie leistbaren Wohnraum, Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, Erwerbschancen, kulturelle Möglichkeiten und kommunale Mitbestimmungsmöglichkeiten. Ziel ist es, diese Rechte und Lebensqualität allen Wiener*innen ungeachtet von Geschlecht, Herkunft, Erstsprache, Religion/Weltanschauung, Alter, besonderen Bedürfnissen und sexueller Identität oder Orientierung zu garantieren.

Im Dezember 2014 bekannte sich Wien mit einer offiziellen Deklaration zur sogenannten Menschenrechtsstadt, worauf 2015 das Menschenrechtsbüro der Stadt Wien seine Arbeit aufnahm. 2019 startete das Projekt der Menschenrechtsbezirke, bei dem, angepasst an den jeweiligen Bezirk, Bildungsprogramme und Events das Bewusstsein für die Bedeutung der Menschenrechte stärken.

Internationale Konferenzteilnehmer*innen

Empathic Cities fungierte als Treffpunkt für Städtevertreter*innen aus ganz Europa und als Diskussionsplattform zur Stärkung gleichberechtigter offener städtischer Gemeinschaften. Best-Practice-Beispiele wurden unter anderem aus Leipzig, Bordeaux, Nürnberg und Leuven vorgestellt. Während der Paneldiskussion haben sich die Stadtvertreter*innen über Herausforderungen, vor denen Städte in Hinblick auf Menschenrechte stehen, sowie über die aktuelle Rolle der europäischen Städte ausgetauscht – auch vor dem Hintergrund zunehmender nationalistischer Tendenzen, wachsendem Populismus und Hassrede im digitalen Raum. In vielen europäischen Städten sind es Angestellte des öffentlichen Dienstes, die die Verantwortung für den Aufbau sozialer Sensibilität und des Menschenrechtsgedankens übernehmen.

Auf großes Interesse stieß der Beitrag der Bevollmächtigten des Kiewer Bürgermeisters für Menschen mit Behinderungen und zugleich Mitglied des Ständigen Ausschusses des Kiewer Stadtrats für Gesundheitsschutz und Sozialpolitik, Lesia Petrivska. Die Kiewerin sprach über Herausforderungen für Menschen mit Behinderungen sowie die Verwirklichung ihrer Rechte und Interessen unter den herrschenden Kriegsbedingungen in der ukrainischen Hauptstadt.

Empathic Cities will Menschenrechtsstädten die Möglichkeit bieten, sich über bewährte Verfahren zu informieren und neue Bereiche der internationalen Zusammenarbeit zu entdecken. Initiatorin und Organisatorin ist Nina Gabryś, Bevollmächtigte für Gleichstellungspolitik der Stadt Krakau.

Weitere Informationen

Empathic Cities Forum (Englisch)
Die Menschenrechtsstadt Wien – Stadt Wien