Drei Jahre nach der Eröffnung der Seilbahn auf den 1.033 Meter hohen Stadtberg Sljeme in Zagreb ist es noch immer nicht gelungen, die Räumlichkeiten in der übergroßen Talstation zu nutzen. Zwei Ausschreibungen scheiterten an mangelndem Interesse, obwohl die Stadt Zagreb und das städtische Verkehrsunternehmen ZET die Bedingungen lockerten. Trotzdem schreckten die hohen Mietpreise ab – etwa 1.500 Euro für ein Geschäft und 2.500 Euro für einen Gastronomiebetrieb. Da sich in der Nähe der Talstation ein Einkaufszentrum mit ähnlichem Angebot befindet, war das Interesse potenzieller Mieter*innen praktisch nicht vorhanden. Statt Cafés oder Lokalen mit Getränken und Snacks will die Stadtverwaltung die Räume nun in ein Kultur- und Bildungszentrum verwandeln. In Zusammenarbeit mit den Zagreber Stadtbibliotheken sind eine "grüne Bibliothek" und ein Zentrum geplant, das sich der Natur und Ökologie widmet. Damit würde die Seilbahn eine neue, bedeutungsvollere Rolle erhalten – als Ausgangspunkt für Wanderbegeisterte, der statt Sandwiches und Wasser Bücher, Workshops und kulturelle Inhalte anbietet. Während die Stadtverwaltung nach einer Möglichkeit sucht, die Investition von fast 100 Millionen Euro zu rechtfertigen, kämpft die Seilbahn weiterhin mit einem unregelmäßigen Betrieb: An Wochenenden ist sie voll, an Wochentagen leer oder wegen Wind und Wartungsarbeiten geschlossen.